Finanzskandal: Vereinsbossen von Juventus und Napoli drohen lange Sperren
Den Vereinsbossen von Juventus Turin, SSC Napoli sowie anderen Funktionieren drohen längere Sperren. Sie sollen in einen Fußball-Finanzskandal verstrickt sein. Zum Auftakt des Verfahrens vor dem Sportgericht des italienischen Verbandes FIGC forderte die Anklage heute, Dienstag auch Geldstrafen von bis zu 800.000 Euro.
Den Vereinsbossen von Juventus Turin, SSC Napoli und anderen Funktionären drohen längere Sperren. Der Grund: Sie sollen in einen Fußball-Finanzskandal verwickelt sein. Am heutigen Dienstag forderte die Anklage Geldstrafen von bis zu 800.000 Euro. Doch die Strafen könnten sogar noch härter ausfallen. Denn das Sportgericht will eine Sperre von zwölf Monaten für Juventus-Clubchef Andrea Agnelli sowie mehr als 16 Monate für den ehemaligen Manager des Rekordmeisters, Fabio Paratici. Seit Sommer 2021 ist er allerdings Sportdirektor von Tottenham Hotspur in der Premier League in England.
Doch nicht nur die Chefetage von Juventus Turin könnte Probleme bekommen. Auch der Präsident von Napoli Aurelio De Laurentiis ist angeklagt. Für den Filmproduzenten wurde eine Sperre von gut elf Monaten gefordert. Der ehemalige tschechische Weltklasse-Spieler und Turin-Manager Pavel Nedved soll acht Monate gesperrt werden. Darüber hinaus wurden Geldstrafen für Juventus von 800.000 Euro und für Napoli von 392.000 gefordert.
Finanzberichte von Vereinen gefälscht
In den vergangenen Jahren sollen mehr als 50 weitere Fußballfunktionäre Finanzberichte von elf involvierten Vereinen gefälscht haben. Darunter sind fünf Clubs aus der Serie A. Sie haben laut Anklage manche ihrer Spieler viel besser bewertet und damit deutlich höhere Kapitalgewinne und Leistungsansprüche verbucht, als zulässig war.
Laut einem Bericht der “Gazzetta dello Sport” soll es schon kurz nach Ostern ein erstes Urteil geben. Neben dem sportrechtlichen Verfahren wird es wohl noch im Mai eine Berufungsverhandlung geben. In dieser Causa sind die Staatsanwaltschaften in Turin und Mailand in der Causa aktiv.
Es ist nicht das erste Mal, dass Juventus Turin außerhalb des Fußballplatzes negative Schlagzeilen schreibt. Der ehemalige Manager von Juventus Turin Luciano Moggi die Saison 2004/05 manipuliert und damit Juventus Turin die Meisterschaft gleichsam erkauft. Im Frühjahr 2006 traten wurden dazu Abhörprotokolle bekannt. Im Mai 2006 trat schließlich der gesamte Vorstand zurück. Dieser wurde am 14. Dezember 2009 zu drei Jahren Haft verurteilt. Auch der Präsident des italienischen Fußballverbandes, Franco Carraro, ist zurückgetreten.
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