Formel 1: Massi nach Skandal-Finale als Rennsportleiter gefeuert
Der neue Präsident der internationalen Automobilverbandes FIA Mohammed Ben Sulayem hat nach dem höchst umstrittenen Formel-1-Finale die Konsequenzen gezogen und sich mit sofortiger Wirkung von Rennleiter Michael Masi getrennt. Das gab der neue Chef der FIA in einer Video-Mittelung am Donnerstag bekannt.
Ben Sulayem (60) erklärte, dass bereits ab den Testfahrten kommende Woche in Barcelona das neue “Renn-Management” im Einsatz sei. Demnach sollen sich der Ex-DTM-Rennleiter Niels Wittich und Ex-Rallye-Renndirektor Eduardo Freitas abwechseln.
Herbie Blash wird das Duo permanent als sogenannter Senior Advisor unterstützen. Masi übernahm den Posten des Rennleiters vor der Saison 2019 nach dem überraschenden Tod von Charlie Whiting. Er bedankte sich bei Ben Sulayem. Dem Australier wird nun ein neuer Posten bei der FIA angeboten.
FIA President Mohammed @Ben_Sulayem opens the way for a new step forward in @F1 refereeing pic.twitter.com/Xh6mFgXeyb
— FIA (@fia) February 17, 2022
Der neue Chef der FIA hat nach den Vorkommnissen beim Finale des vergangenen Jahres in Abu Dhabi hat Neustrukturierungen in mehreren Punkten angekündigt. Demnach soll auch ein Videoschiedsrichter – vergleichbar mit dem im Fußball – angedacht werden.
Am 12. Dezember 2021 geriet Masi schwer in die Kritik. Der Australier ermöglichte im entscheidenden Rennen um den Titel mit seinen Entscheidungen das finale Überholmanöver von Max Verstappen im Red Bull gegen Lewis Hamilton im Mercedes. Jüngst waren in diesem Zusammenhang Aufnahmen des Funkverkehrs zwischen Masi und dem Kommandostand von Red Bull aufgetaucht, in dem vom Rennstall das unmittelbar danach praktizierte Szenario beschrieben wurde.
Unterstützung für Ben Sulayem
Ben Sulaymen bekam nach eigenen Angaben für seine Pläne einstimmige Unterstützung von Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali sowie den Teamchefs. Er habe sie auch dem World Motor Sport Council und dem Senat des Verbandes vorgelegt und ebenfalls die volle Unterstützung erfahren.
Das packende Finale 2021 war nach Angaben der Motorsport-Königsklasse das Rennen mit den meisten TV-Zuschauern weltweit in der vergangenen Saison. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten F1-Mitteilung verfolgten 108,7 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer den Großen Preis von Abu Dhabi am 12. Dezember mit der Titelentscheidung zugunsten des neuen Champions Max Verstappen von Red Bull in der letzten Runde. Insgesamt verfolgten 1,55 Milliarden Zuschauer weltweit die 22 Rennen der vergangenen Saison vor dem TV. Trotz Corona-Pandemie kamen 2,69 Millionen Fans zu den Rennen an die Strecken.
Die Quote sei um 29 Prozent höher als im Jahr zuvor bei dem Rennen auf dem Yas Marina Circuit. Lewis Hamilton stand damals im Mercedes bereits als Weltmeister – zum siebenten Mal – fest.
Kommentare