Formel 1: Red Bull kommt nicht zur Ruhe
Seit dem Tod von Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz in 2022 geht es bei dem Energydrink-Hersteller zu wie im Denver Clan. Nachdem die thailändischen Miteigentümer mit 51 % die Mehrheit an Red Bull übernommen hatten, ist nun Chalerm Yoovidhya das unbestrittene Oberhaupt im Konzern. Der 73-Jährige stammt aus einer der reichsten Familien Thailands und mischt nun kräftig im Unternehmen mit. Es tobt offenbar ein Machtkampf.
Sexaffäre und Spione
Während sich die Thailänder unter Dietrich Mateschitz weitgehend aus dem Geschäft heraushielten, wurde nun bekannt, dass sie eigens einen Mann aus ihren Reihen in den Konzern entsandt haben, der alle Abteilungen untersucht, um Handlungsbedarfe zu identifizieren. Zu den unter die Lupe genommenen Abteilungen gehören auch das Formel 1 Team und die Red Bull-Fußballvereine.
Im Unternehmen wird hinter vorgehaltener Hand offenbar “Spion aus Thailand” gesprochen, wie die Augsburger Allgemeine unlängst berichtete. Das macht deutlich, dass der Haussegen Schiff hängt. Die Spannungen in den Chefetagen haben begonnen, als Vorwürfe aufkamen, dass Racing-Chef Christian Horner in eine Sexaffäre mit einer Mitarbeiterin verwickelt gewesen sein könnte. Dieser besitzt jedoch das Vertrauen der Thailänder, sodass er bis heute im Amt und Würden verbleiben konnte. Horner selbst hat die Vorwürfe bestritten, die betreffende Mitarbeiterin wurde entlassen.
Mark Mateschitz, der als Sohn des Gründers die restlichen Anteile besitzt, soll sich weitgehend zurückgezogen haben und das Geschäft dem Trio Franz Watzlawick, Oliver Mintzlaff und Alexander Kirchmayr überlassen. Mateschitz’ engster Vertrauter, Helmut Marco, der als Ziehvater von Sebastian Vettel und Max Verstappen gilt, sagte in einem Interview, dass er kaum noch Lust auf die Formel 1 hätte. Schon wurde Gerede laut, Red Bull könnte sich aus der Formel 1 zurückziehen.
Das wiederum dürfte den thailändischen Investoren überhaupt nicht gefallen haben. Red Bull-Pilot Max Verstappen, immerhin dreimaliger F1 Weltmeister, soll bereits mit Mercedes über einen möglichen Wechsel zu Mercedes in der nächsten Saison reden. Genau deswegen liegen Christian Horner und Mercedes-Chef Toto Wolff im Clinch. Der ehrgeizige Toto Wolff dürfte angesichts der aktuellen Ergebnisse in der Formel 1, Max Verstappen liegt wieder einmal weit vorn in der Wertung, ohnehin an der Frustgrenze angekommen sein.
Das ist jedoch noch nicht alles. Vor kurzem hat auch Chef-Designer Adrian Newey vorzeitig seinen Hut genommen und wird seinen weiteren Weg mit Ferrari gehen.
Bei Buchmachern liegt Max Verstappen und Red Bull weiterhin ganz vorn
Der aktuelle Wirbel innerhalb des Red Bull-Teams ändert jedoch nichts daran, dass das Red Bull F1 Team bei den meisten Buchmachern immer noch ganz hoch im Kurs für die Fahrerweltmeisterschaft und die Konstrukteurswertung liegt. Max Verstappen ist haushoher Favorit. Bei den Online Buchmachern können übrigens nicht nur Wetten auf die Formel 1 oder Fußballspiele und viele andere Sportarten abgegeben werden, sondern auch an Automaten oder anderen Online Casinos um Echtgeld gespielt werden. Oft gibt es zum Start auch einen Bonus, wie zum Beispiel 50 schnelle Freidrehs ohne Einzahlung oder Bonusgeld, das mit einer Einzahlung aktiviert werden kann.
Red Bull in der Formel 1 - ein Überblick
Zum ersten Mal tauchte Red Bull 1995 als Sponsor des Schweizer Sauber-Teams auf. Nach und nach kaufte der Getränkehersteller immer mehr Anteile auf, bis schließlich die Mehrheit auf Red Bull vereinigt war. An den Rennen in der Formel 1 nahm man seinerzeit als Red Bull Sauber Petronas teil. Im Jahr 2002 wurden die Anteile an die Credit Suisse verkauft. Das Sponsoring wurde ebenfalls stark zurückgefahren. Gleichzeitig begann man auch andere Teams wie das britische Arrow-Team oder das Jaguar-Team zu unterstützen. Unter anderem wurde dem damaligen Nachwuchstalent Arrow Enrique Bernoldi ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt. Bei Jaguar wurde der bei Red Bull unter Vertrag stehende Christian Klien eingesetzt.
Ab 2004 trat Red Bull dann in Kooperation mit Jaguar Racing wieder mit einem eigenen Team an. Bei den Motoren wechselte man im Laufe der Zeit von Crossworth über Ferrari und Renault zu Honda, mit dem die Red Bull-Boliden in der Version Honda RBPT 1.6 V6 Hybrid bis heute gefahren werden.
Die ersten Rennsiege wurden ab 2009 eingefahren. In dem Jahr wurde Sebastian Vettel mit insgesamt sechs Siegen in seinem Red Bull mit einem Renault-Motor in der Gesamtwertung noch Zweiter. In den folgenden Jahren 2010 bis 2013 dann viermal hintereinander Formel 1-Weltmeister. Hiernach schwankte das Red Bull-Team in den Jahren bis 2021 zwischen dem zweiten und dem vierten Platz, bevor dann ab 2022 die Ära Verstappen eingeläutet wurde, der die letzten drei Titel der Fahrerwertung holen konnte.
In der aktuellen Saison sieht es ebenfalls nach einem klaren Durchmarsch von Verstappen und Red Bull aus, was auch den eigens angesprochenen Frust von Toto Wolff. Verstappen stand in bisher acht Rennen sechsmal als Sieger auf dem Treppchen.
Kein Formel 1 Rennen in Deutschland
Nachdem in den letzten Jahren seit dem dem Abschied von Sebastian Vettel kein deutscher Fahrer mehr in der Formel 1 eine herausragende Rolle spielt, ist das Interesse an der Rennserie hierzulande eher bescheiden. Erschwerend kommt hinzu, dass kein einziges Rennen mehr in Deutschland ausgetragen wird und dies auch nicht absehbar ist.
Man erinnere sich, früher gab es mit den Rennen in Hockenheim und auf dem Nürburgring gleich zwei Formel 1 Grand Prix in Deutschland. Das letzte Rennen fand 2020 auf dem Nürburgring statt. Das Problem liegt im Wesentlichen bei den Veranstaltern, die keine Finanzierung auf die Beine stellen und keine Kompromisse mit den Formel-Bossen finden können. Angesichts des fehlenden deutschen Nachwuchses finden sich zu wenige Sponsoren.
Hinzu kommt die allgemeine Einstellung zu benzinbetriebenen Autos in Deutschland. Es wird hierzulande in Zeiten des Klimawandels immer schwerer zu erklären, warum das Fahren mehrere hundert PS-starken Rennwagen eine spannende und attraktive Sache ist. In anderen Ländern, vor allem in Asien, sieht das jedoch ganz anders aus. Dort reißen sich potenzielle Veranstalter geradezu um die Formel 1 Rennen. Klimabedenken oder ein genereller Abschied vom Verbrennungsmotor spielen beispielsweise in Ländern wie Thailand keine Rolle.