Französischer Innenminister nach Gaza-Tweet von Benzema: "Dürfen nicht naiv sein"
Der Gaza-Tweet von Karim Benzema sorgt in Frankreich nach wie vor für heftige Debatten. Gérald Darmanin hat dem Star-Kicker zunächst Kontakte zu einer Terror-Organisation nachgesagt. Nun hat sich der französische Innenminister abermals geäußert.
Auch Tage nach seinem Skandal-Tweet sorgt Karim Benzema für heftige Diskussionen. Der Star-Stürmer ließ vor wenigen Tagen mit einem verstörenden Tweet zum Isral-Krieg aufhorchen. “All unsere Gebete für die Einwohner von Gaza, die einmal mehr zum Opfer ungerechter Bombardierungen werden, bei denen weder Frauen noch Kinder verschont werden,” schrieb der Al-Ittihad-Angreifer auf X (Twitter).
Damit machte Karim Benzema klar, auf wessen Seite er steht. Mit keinem Wort erwähnte er die israelischen Opfer. Am 7. Oktober kamen mindestens 1300 Israelis nach einem Angriff der Hamas ums Leben. Darüber hinaus werden noch Hunderte vermisst. Auch die Politik äußerte sich zu diesem Skandal-Tweet. So unterstellte der französische Innenminister Gérald Darmanin dem Franzosen Kontakte zu einer Terror-Organisation vor.
Darmanin legte nun im Interview bei “BFMTV” nach: “Herr Benzema ist ein sehr großartiger Fußballer. Er wird von Millionen Menschen im Internet verfolgt. Ich stelle fest, dass er immer noch keinen Tweet über die Ermordung des Professors in Arras abgegeben hat. Er hat auch keinen Tweet über enthauptete Babys oder Vergewaltigungen geschrieben, über die 1300 Menschen, die durch den islamistischen Terrorismus in Israel massakriert wurden.”
Der französische Innenminister bezieht sich dabei auf den französischen Lehrer Dominique Bernard, der am vergangenen Freitag von einem ehemaligen, radikalisierten Schüler in Arras erstochen wurde. “Wisst ihr, die terroristische Bruderschaft ist sehr heimtückisch. Sie besteht darin, alle Mittel der Gesellschaft, Sport, Musik, Einfluss im Internet, zu nutzen, um einen rigoristischen Islam verbreiten zu können,” fügte Darmanin hinzu.
Anwalt von Benzema wehrt sich gegen die Vorwürfe
Weiters betonte der französische Innenminister, dass man nicht naiv sein dürfe. Zudem müsse man gegen all jene kämpfen, die “einen extrem hohen Bekanntheitsgrad nutzen, um Botschaften zu senden, die einen Teil unserer Jugend ruinieren.” Der Innenminister Frankreichs weiter: “Wenn man das nicht sieht, zeigt man den Franzosen, dass man naiv ist. Wenn Herr Benzema seinen guten Willen zeigen möchte und er in der Lage ist, über den Tod des Professors zu twittern, werde ich meine Kommentare zurückziehen. Wäre das nicht eine gute Sache für die Republik? Es wäre großartig von seiner Seite.”
Der Anwalt von Benzema dementierte allerdings, dass Benzema Kontakte zu einer Terror-Organisation hätte. “Benzema hat nie die geringste Beziehung zu dieser Organisation gehabt. Er entschied sich dafür, in Saudi-Arabien zu leben, wo die besagte Organisation als terroristisch eingestuft wurde, was Frankreich nie getan hat,” stellte Hugues Vigier klar.
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