
"Gemeinsam geweint": Hertha-Trainer verteidigt Russland-Engagement
Am Donnerstag wurde Sandro Schwarz als Trainer von Hertha BSC vorgestellt. Er wird damit Nachfolger von Felix Magath, der mit dem Hauptstadt-Club den Klassenerhalt geschafft hat. In einem Mediengespräch heute, Freitag erklärte Schwarz auch seinen umstrittenen Verbleib bei Dynamo Moskau trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine.
Sandro Schwarz ist seit Donnerstag neuer Trainer bei der Hertha. “Ich habe große Lust, den Neustart bei Hertha BSC mitzugestalten. Der Verein hat eine schwierige Zeit hinter sich. Das mit Arbeit, Freude und viel Energie zum Positiven zu drehen – darauf freue ich mich total,” meinte Schwarz in einem ersten Statement. Der deutsche Hauptstadt-Club hat in der Relegation gegen den Hamburger SV gerade noch den Klassenerhalt geschafft. Der ehemalige Trainer von Mainz 05 hat einen Vertrag bis 2024 unterschrieben und wird damit Nachfolger von Felix Magath. Zuletzt war er bei Dynamo Moskau in Russland als Trainer tätig – trotz des Angriffskrieges in der Ukraine.
Der Fußball-Trainer äußerte sich in einer Medienrunde am heutigen Freitag mit emotionalen Worten zu seinem umstrittenen Verbleib bei Dynamo Moskau: “Jeder kennt meine Haltung zu diesem Angriffskrieg. Was ich sagen kann, die Menschen aus dem Dynamo-Umfeld, dass das gute Menschen sind, die eine klare Haltung haben, wie wir alle zu dem Thema.”
🤩 Wir freuen uns sehr, euch unseren neuen Cheftrainer zu präsentieren: Sandro #Schwarz kommt vom FK Dynamo Moskau und erhält einen Vertrag bis 2️⃣0️⃣2️⃣4️⃣.
— Hertha BSC (@HerthaBSC) June 2, 2022
Herzlich willkommen an der Spree, Sandro! 🤜🤛
ℹ️ https://t.co/lojA5p3JW0 ⬅️#GemeinsamHertha #HaHoHe pic.twitter.com/674PoqZJuq
Er habe eine “innere Zerrissenheit” gespürt. Oft hätten russische Spieler bei ihm gesessen und man habe “gemeinsam geweint”. Geblieben sei er nicht aus sportlichen oder ökonomischen Gründen, sondern aus Verantwortungsgefühl für seine Spieler und die Club-Angestellten. Diese hätten die “gleichen Werte”, sagte Schwarz. Hätte es Zweifel an der Haltung im Club-Umfeld gegeben, wäre er sofort nach Deutschland zurückgekehrt. Dennoch habe er Verständnis für kritische Fragen.
Die “Erwartungshaltung”, nach Deutschland zurückzukehren, habe er gespürt. Der Krieg habe seit Februar auch das Leben in Moskau verändert. “Man hat den Krieg auch in Russland gespürt. Die Ängste. Das haben alle gespürt im Umfeld. Jeder hatte seine eigenen Schicksalsschläge mit Verwandten, mit Freunden in der Ukraine”, sagte Schwarz.
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