Gewaltige Kritik vor FIFA-Wahl: DFB stimmt gegen Infantino
Am (morgigen) Donnerstag ist es soweit. Aller Voraussicht nach wird Gianni Infantino als FIFA-Präsident wiedergewählt. Doch wie nun bekannt wurde, wird der DFB nicht für den Schweizer stimmen.
Es ist eigentlich nur reine Formsache. Beim 73. Kongress am Donnerstag in Kigali, Ruanda hat Gianni Infantino keinen Gegenkandidaten. Daher wird er aller mit großer Gewissheit als FIFA-Präsident wiedergewählt werden. Zu einer Denkzettelwahl für den seit 2016 amtierenden Schweizer wird es nicht kommen. Infantino genießt unter den 211 Nationalverbänden, die als FIFA-Mitglieder ihren Obersten wählen, eine hohe Zustimmungsrate.
Die Kontinentalverbände Afrikas (54 Nationalverbände), Asiens (46), Ozeaniens (11) und Südamerikas (10) haben Infantino bereits kollektiv ihre Unterstützung angekündigt. Der Rückhalt von weiten Teilen Europas (55) und aus der Region Nord- und Zentralamerika und Karibik (35) ist dem Schweizer ebenso sicher. Selbst wenn sich die Kernländer des Fußballs aus Europa und Südamerika auf einen Gegenkandidaten verständigt hätten, sie hätten auf dem Kongress keine Mehrheit. Jeder Verband hat eine Stimme, egal wie groß oder klein.
DFB stimmt gegen Infantino
Doch anders als der Großteil der 211 Mitgliedsverbände wird der DFB Infantino nicht unterstützen. Das bestätigte der Deutsche Fußball-Bund am Mittwoch. “Wir haben in den vergangenen Wochen zu verschiedenen Fragestellungen von der FIFA keine oder nur unzureichende Informationen erhalten”, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf laut einer offiziellen Mitteilung. Die FIFA müsse “im Umgang mit den nationalen Verbänden deutlich offener und transparenter werden. Sie sollte im eigenen Interesse erklären, wie und warum bestimmte Entscheidungen zustande kommen und wer an ihnen mitgewirkt hat. Das ist zuletzt nicht immer der Fall gewesen.”
Doch der Deutsche Fußballbund ist nicht der einzige Verein aus Europa, der sich gegen Infantino stemmt. Zuvor hatten bereits Norwegen mit Präsidentin Lise Klaveness an der Spitze, und Schweden angekündigt, Infantino nicht zu wählen. “Wir glauben, dass er viele Gelegenheiten verpasst hat, die Änderungen, für die er gewählt wurde, wirklich umzusetzen”, sagte die 41-Jährige.
ÖFB unterstützt Infantino
Der ÖFB teilte bereits mit, dass man Gianni Infantino unterstützen werde. Interimspräsident Johann Gartner, der gemeinsam mit Generalsekretär Thomas Hollerer in Ruanda vor Ort ist, begründete das mit dem Bemühen um “gemeinsame Lösungsansätze”. “Fakt ist, dass Gianni Infantino der einzige Kandidat für das Amt des FIFA-Präsidenten ist, und er wird daher auch vom ÖFB unterstützt”, erklärte Gartner gegenüber der APA – Austria Presse Agentur. Man wolle konstruktive Kritik üben. Die Oppositionsrolle überlässt man anderen.
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