Das Bundesheer bildet jetzt einen E-Sportler aus
emiere: Der erste E-Sport-Rekrut trainiert beim Bundesheer, eine eigene Mannschaft soll folgen. Bis 2022 prüft das Heeressportzentrum die sportwissenschaftliche Rahmenbedingungen.
E-Sport goes Bundesheer! Das Heeressportzentrum hat die Trendsportart offiziell in sein Angebot aufgenommen. Am 1. Juni präsentierte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner E-Sport offiziell als Teil österreichischen Kaderschmiede des Sports: “Wir haben im Verteidigungsressort die Entwicklung des E-Sports beobachtet und sein Potential erkannt. E-Sport ist aber nicht nur Spitzensport mit Top-Spielern, sondern ist längst schon als Breitensport bei der Bevölkerung und nun auch beim Bundesheer angekommen”, so Tanner.
In einer ersten Phase bis Mitte 2022 soll sportwissenschaftlich überprüft werden, wie die Rahmenbedingungen einer Leistungssportförderung durch das Heeressportzentrum auszusehen haben. Dabei geht es insbesondere um die speziellen Anforderungen der noch jungen Sportart, die besonders von hoher Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit der Sportler geprägt ist. Das Heeressportzentrum mit seinen über 450 Sportlerinnen und Sportlern soll auch künftig bei dieser Trendsportart Trainingsbasis für E-Sportler sein. Der E-Sport Verband Österreich unterstützt das Heeressportzentrum mit seinem Know-How bei der Entwicklung von Trainingsmaßnahmen und der Auswahl der E-Sport-Athleten.
Erster E-Sportler in Uniform kommt aus Kärnten
Fabio Özelt ist nun der erste uniformierten E-Sportler des Bundesheers. Gemeinsam mit weiteren Grundwehrdienern wird er das Kernteam der neuen Sportart im Heer bilden. Der Kärntner sieht die Vorteile eines strukturierten Sporttrainings beim Heeressportzentrum: “Ein verbesserter konditioneller Zustand ermöglicht mir effektivere Konzentrationsphasen während der Wettkämpfe.“ Gespielt wird bei nationalen und internationalen Wettkämpfen der FIFA-Fußball-Turniere.
Der Präsident des E-Sport Verbands Österreich (ESVÖ) Stefan Baloh ist ebenfalls über das Engagement des Bundesheeres sich im E-Sport etablieren zu wollen erfreut und betont auch die Notwendigkeit der fachkundigen Betreuung durch Trainer und Wissenschaftler des Heeres: “E-Sport verlangt einen gesunden Körper und einen fokussierten Geist. Ein Top-Spieler wie Fabio Özelt, der in der europäischen Rangliste auf Platz 109 gereiht wird, kann sich spielerisch fast nur mehr über die Steigerung der Ausdauer und Schnelligkeit verbessern. Weiters sind eine gesunde Ernährung und mentales Training längst fixer Bestandteil der Trainingspläne von E-Sport-Athleten. Das Heeressportzentrum kann das bieten.” Die Auswertung dieser wissenschaftlichen Untersuchungen sowie die nationalen Bestrebungen im E-Sport werden Mitte 2022 evaluiert.
E-Sport als Megatrend des 21. Jahrhunderts
5,3 Millionen Österreicherinnen und Österreicher spielen mindestens einmal pro Woche Videospiele*. Der E-Sport Verband Österreich zählt aktuell rund 50.000 registrierte E-Sportlerinnen und -Sportler und etwa zehn bis zwölf professionelle E-Sportler, die E-Sport bereits hauptberuflich ausüben. Die Förderung des heimischen E-Sport-Nachwuchses durch das Bundesheer, das auch professionelle sportwissenschaftliche Betreuung bietet und in Abstimmung mit dem E-Sport Verband passiert, kann internationale Erfolge österreichischer Spieler ermöglichen und den Trend zum Spiel als Sport verstärken. (OTS/red)
(*basierend auf aktuellen Zahlen von Nielsen und GfK)
Über das Heeressportzentrum
Das Heeressportzentrum ist die Österreichische Kaderschmiede des Sports. Mit seinen zehn Heeres-Leistungssportzentren fördert es seit 1962 den österreichischen Leistungssport. Seit 2016 werden auch Sportler mit besonderen Bedürfnissen beim Bundesheer als Athleten angestellt. Das Bundesheer stellt etwa 70 Prozent des österreichischen Teams bei den kommenden Olympischen Spielen und über 50 Prozent des Teams der behinderten Athleten bei den Paralympischen Spielen in Tokio.
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