Sturm Graz hat nach dem 2:1 Sieg in Altach vorerst die Tabellenführung übernommen. Für die Steirer war es der fünfte Sieg im sechsten Spiel. Doch es war alles andere als ein einfaches Unterfangen. Für Sturm-Trainer Christian Ilzer hatte das vor allem mit der “Topleistung” des Gegners zu tun. Die vielen Diskussionen über mögliche Abgänge samt geplatzten Transfers haben sicher auch einen Teil beigetragen.

So wurde Alexander Prass ein Transfer zum französischen Erstligisten Lorient verwehrt. “Am Ende war es für uns so, dass auch von Lorient nicht die letzte Bereitschaft da war, es unbedingt durchzuziehen. Diese Kaugummi-Geschichte zog sich schon so lange, dass wir gesagt haben, Alex bleibt hier”, erläuterte Sturms Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker im Sky-Interview. Prass selbst sprach von einer “nicht so leichten” letzten Woche, weil einfach viel im Raum herumgeschwirrt sei. “Es war heute wieder befreiter, denn es ist eine Entscheidung gefallen”, blickt der Offensivspieler nach vorne.

"Brutaler Arbeitssieg"

Bei Gregory Wüthrich kam es trotz medizinischem Check beim FC Augsburg zu keinem Wechsel. Da konnten die Grazer nichts dafür. “Wir hätten ihm den Traum der deutschen Bundesliga ermöglicht, aber am Ende hat es nicht geklappt. Es ist in der Zeit, wo er am Weg nach Augsburg war, der ein oder andere Transfer passiert, wo dann andere Möglichkeiten da waren und mehr gibt es dazu nicht zu sagen”, so Schicker

Auch Ilzer betonte, dass sein Team in den letzten Wochen Themen gehabt habe, die nicht so leicht wegzustecken gewesen wären. “Es waren für einige nicht die einfachsten Herausforderungen, aber sie wurden sehr professionell gemeistert und wir haben uns gemeinsam einen brutalen Arbeitssieg erarbeitet”, resümierte der Steirer.

Altach auf dem richtigen Weg

Vor allem der kompakte Block der Altacher bereitete Sturm zunächst Probleme. Otar Kiteishvili brachte Sturm dennoch in der 62. Minute in Führung, nachdem er das nötige Ballglück hatte und nach einem Wlodarczyk-Zuspiel genau ins Eck traf. Doch die Standfest-Truppe erholte sich von diesem Tiefschlag. Koller staubte in der 78. Minute am langen Eck ab. Die Grazer konnten sich aber noch auf einen “Joker” verlassen. Der kurz zuvor eingewechselte Fuseini überwand in der Nachspielzeit Dejan Stojanovic, nachdem ihn Kiteishvili glücklich in Szene gesetzt hatte.

Nach der Länderspielpause wartet der Heimschlager gegen Salzburg, dann erfolgt der Einstieg in die Europa League. “Wir haben schwierige Aufgaben vor der Brust”, weiß Sturms Coach.

Die Altacher konnten trotz der Niederlage unterstreichen, dass sie auf dem richtigen Weg sind. “”Ich denke, dass wir über 90 Minuten die bessere Mannschaft waren, vielleicht auch die klare bessere,” bilanzierte Trainer Joachim Standfest nach der Partie. Mangelnde Kaltschnäuzigkeit und fehlendes Spielglück verhinderten einen Punktgewinn. Ärgerlich war es, da ein Sieg im Bereich des Möglichen war. “Es war ein Topauftritt von jedem Einzelnen, aber es braucht eben auch Glück, um so einen Topgegner zu bezwingen”, sagte Standfest. In zwei Wochen trifft Altach auf Aufsteiger Blau-Weiß Linz.