Jannik Sinner gewinnt erstmals die Erste Bank Open
Jannik Sinner hat die Erste Bank Open gewonnen. Der Italiener setzte sich gegen den Russen Daniil Medwedew mit in drei Sätzen mit 7:6(7),4:6,6:3 durch. Für Sinner war es der erste Sieg in Wien.
Das Finale zwischen den Nummern 3 und 4 der ATP-Rangliste war wohl eines der hochklassigsten in der Geschichte des Traditionsturniers. Die neuerlich ausverkaufte Stadthalle war von erstaunten Reaktionen und tosendem Applaus erfüllt. Krachende Grundlinienduelle, ein oft ans Netz kommender Sinner und ein enger Spielverlauf prägten diese Partie.
Im ersten Satz gelang Medwedew das erste Break zum 3:1, doch ein groß retournierender Sinner schaffte gleich zu Null das Rebreak. Danach steuerte das Duo wie schon zuletzt beim 7:6,7:6-Erfolg Sinners im Peking-Finale auf das Tiebreak zu. Davor musste der Südtiroler aber bei 5:6 noch einen ersten Satzball abwehren.
Im spannenden Tiebreak hätten sich beide Spieler durchsetzen können. Bei 6:5 vergab auch Sinner seine erste Chance. Bei 7:6 für Medwedew ließ der Russe seine zweite ungenutzt, ehe Sinner nach 61 Minuten seine zweite Möglichkeit zum 9:7 nutzte.
Hochdramatische Phase lässt Sinner kalt
Im zweiten Durchgang ließ Medwedew bei 1:1 gleich drei Breakbälle ungenutzt, doch der fünffache Major-Finalist ließ nicht locker. Im fünften Game klappte es mit dem Break zum 3:2. Und diesmal nutzte der Russe das Momentum und erhöhte mit einem zweiten Break auf 5:2. Sinner kämpfte sich zwar noch auf 4:5 heran, aber dann servierte Medwedew nach 1:52 Stunden zum 6:4 und damit Satzausgleich aus.
Im dritten Satz wirkte Sinner schon etwas leer, hatte er sich im zweiten Satz doch in längere Ballwechsel verwickeln lassen. Aber das täuschte, denn das vierte Game entwickelte sich zum wahren Marathon: Bei 2:1 für Sinner dauerte dieses nicht weniger als 20 Minuten (!), Sinner nutzte seinen neunten Breakball in diesem Spiel zur 3:1-Führung. Eine Vorentscheidung nach 2:38 Stunden? Mitnichten, Medwedew gelang sofort das Rebreak.
Sinner ließ sich in dieser hochdramatischen Phase aber nicht entmutigen und schaffte es, dem Russen den Aufschlag zum 4:2 abzunehmen. Danach bestätigte er das Break und fixierte den zweiten Sieg im achten Duell mit dem fünf Jahre älteren Medwedew.
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