Julia Simon befindet sich seit Dienstag in Polizeigewahrsam. Das berichtet das französische Medium “Le Dauphiné Libéré”. Die Sonderermittler werden die Biathlon-Gesamtweltcupsiegerin zur sogenannten Kreditkartenaffäre befragen, die vor allem die französische Biathlon-Szene in Atem hält. Seit Monaten laufen bereits die Ermittlungen. Simon soll die Kreditkarte ihrer Teamkollegin Justine Braisaz-Bouche entwendet und mit dieser Bestellungen aufgegeben haben. Diese wurden auch an Simons Adresse geschickt (eXXpress berichtete).

Gegen Simon wurden 2022 bereits zwei Anzeigen erstattet. Der Skandal wurde erstmals im Frühjahr 2023 öffentlich gemacht. Die Beamten in Frankreich ermitteln seit über einem Jahr.

Doch Braisaz-Bouche soll nicht das einzige Opfer von Simon gewesen sein. Simon soll im Rahmen einer Rollerski-Veranstaltung die Kreditkarte ihrer Kollegin im Ausmaß zwischen 1000 und 2000 Euro belastet haben. Bei anderen Teamkollegen sei die Summe niedriger gewesen.

Wirbel um Julia SimonGetty Images

Simon nutzte für die Geldtransfers ihre eigenen E-Mail-Adresse sowie ihren eigenen Computer. Eigentlich wollte Braisaz-Bouchet den Vorfall intern mit Simon klären. Doch die Bemühungen verliefen im Sand. Daraufhin entschloss sich die Kollegin von Simon, Anzeige zu erstatten. Nachdem das Misstrauen der Kolleginnen zu groß war, musste sich Simon alleine auf die bevorstehende Saison vorbereiten. Doch vor zwei Monaten kehrte sie auf die große Biathlon-Bühne zurück. Vor zwei Wochen trainierte Simon erstmals wieder mit der französischen Biathlon-Mannschaft mit.

Simon selbst hat die Vorwürfe bestritten. Die Biathlon-Doppelweltmeisterin meinte im Interview mit “Le Dauphiné Libéré”, dass die Situation sie überfordere. Zudem hegt der Biathlon-Star den Verdacht, dass jemand sich ihrer Identität “bemächtigt” habe. Sie erstattete daraufhin ebenfalls Anzeige wegen Identitätsdiebstahl.