Motorsport: Langjähriger FIA-Präsident Max Mosley gestorben
Max Mosley, der frühere und langjährige Präsident des Motorsport-Weltverbandes FIA, ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Das vermeldete zuerst die Tageszeitung “The Sun” am Montag aus Mosleys englischer Heimat, gegenüber der öffentlich-rechtlichen BBC bestätigte sein Wegbegleiter Bernie Ecclestone die Nachricht.
Mosley war selbst Rennfahrer (bis zur Formel 2) und Anwalt, ehe er ab 1993 die Geschicke der FIA leitete.
In dieser Funktion prägte er im Zusammenspiel mit Ecclestone maßgeblich die Formel 1. So leitete Mosley wichtige Reformen zur Verbesserung der Sicherheit ein, besonders nach den tödlichen Unfällen von Ayrton Senna und Roland Ratzenberger in Imola 1994. Er versuchte auch jahrelang umzusetzen, was erst ab der laufenden Saison 2021 Realität ist: eine Budget-Obergrenze für die Formel-1-Teams.
Der studierte Physiker und Jurist war stets eine streitbare Figur. Als Sohn von Sir Oswald Mosley, dem Gründer der faschistischen Partei Großbritanniens, hatte er sich gegen eine politische Laufbahn entschieden. Stattdessen wurde er zum wichtigsten Berater von Ecclestone und später zu dessen Partner beim Umbau der Formel 1 zu einem globalen Milliarden-Geschäft.
Ruf war beschädigt
“Hätte ich das alles ohne Max geschafft? Wahrscheinlich nicht”, sagte Ecclestone einmal über Mosley. Dieser habe viele gute Dinge bewirkt, “nicht nur im Motorsport, sondern auch in der Automobilindustrie. Max Mosley sorgte dafür dass die Autos sicherer gebaut wurden.” 2009 wurde der Brite von dem Franzosen Jean Todt an der Spitze der Organisation abgelöst.
Beschädigt wurde Mosleys Ruf allerdings durch eine Sexaffäre. Im Jahr 2008 hatte die britische Zeitung “News of the World” illegal aufgenommene Bilder von einer ausschweifenden Party mit dem FIA-Chef veröffentlicht.
In einem Rechtsstreit zwang Mosley das Boulevardblatt in die Knie und setzte danach seinen Kampf um das Recht auf Privatsphäre auf internationaler Ebene fort. Erst 2015 legte Mosley seine juristische Auseinandersetzung mit dem Suchmaschinenbetreiber Google bei, den er zwingen wollte, das Sex-Video und Bilder daraus nicht mehr anzuzeigen. (APA/red)
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