Nach Attentat in Brüssel: EM-Quali-Spiel Belgien gegen Schweden endet 1:1
Nach dem Terror in Brüssel wird das EM-Qualifikationsspiel zwischen Belgien und Schweden nicht fortgesetzt. Damit wird das Spiel mit 1:1 gewertet. Das bestätigte die UEFA nach einer Exekutivkomitee-Entscheidung am Donnerstag.
Es ist eine Entscheidung, mit der nicht unbedingt zu rechnen war. Das EM-Qualifikationsspiel zwischen Belgien und Schweden wird nicht fortgesetzt. Damit wird das Duell mit dem Halbzeitstand von 1:1 gewertet. Das hat die UEFA am Donnerstag nach einer Exekutivkomitee-Entscheidung am Donnerstag verkündet. Und das, obwohl in den Bewerbsregeln festgehalten ist, dass die Spiele vollständig zu Ende gespielt werden sollten, wie ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer zuletzt gesagt hatte.
Am Montagabend spielten sich in Brüssel dramatische Szenen ab. Der tunesische Migrant Abdesalem Lassoue (45) erschoss mitten in Brüssel mit seinem Colt M4 Sturmgewehr zwei schwedische Touristen. Nach dem tödlichen Terror-Anschlag in Brüssel soll die belgische Polizei einen Verdächtigen erschossen haben (eXXpress berichtete). Der Tatort liegt nur rund fünf Kilometer vom König-Baudouin-Stadion entfernt. Die Beteiligten dort hatten zur Pause von den Vorfällen erfahren und wollten deshalb nicht mehr weiterspielen.
Belgischer Verband legte keinen Wert auf eine Fortsetzung
Der Tod der zwei Anhänger hat Schweden-Teamchef Janne Andersson sowie die Spieler emotional getroffen. Er habe die Information in der Pause des EM-Qualifikationsspiels gegen Belgien in der Österreich-Gruppe F auf dem Weg in die Umkleidekabine erhalten, sagte Andersson. “Wir waren uns hundertprozentig einig, dass wir aus Respekt vor den Opfern und ihren Familien nicht weitermachen wollten.” Das Spiel wurde abgebrochen.
Die schwedische Mannschaft sowie die Fans mussten nach dem Abbruch der Partie bis kurz vor Mitternacht im König-Baudouin-Stadion bleiben. Das Team wurde in der Nacht per Charterflieger ausgeflogen. Das berichtete der schwedische Sender SVT. Die schwedischen Fußball-Fans wurden zu ihren Hotels eskortiert. Ihnen wurde nahegelegt, keine schwedischen Flaggen in der Öffentlichkeit zu zeigen. Gleichzeitig erhielten sie das Angebot, bei ihrer Rückreise zum Flughafen eskortiert zu werden.
Schon zuvor hieß es seitens des belgischen Verbandes, dass man keinen Wert darauf lege, das Spiel weiter fortzusetzen. “Wir werden von Schweden nicht fordern, das Spiel aufzugeben. Wir wollen nach den Ereignissen Respekt zeigen,” betonte Manu Leroy, Geschäftsführer des belgischen Verbandes. Nun steht die Entscheidung endgültig fest.
Österreich hat weiter Chance auf den Gruppensieg
Durch die Entscheidung hat Österreich vor dem letzten Quali-Spiel weiter die Chance auf den Gruppe-F-Sieg, liegt einen Zähler hinter den ebenfalls schon für die Endrunde 2024 in Deutschland qualifizierten Belgiern zurück. Die ÖFB-Auswahl bekommt es am 16. November auswärts mit dem sieglosen Schlusslicht Estland zu tun, Belgien hat am 19. November noch Aserbaidschan zu Gast.
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