Nach Hamilton-Ausraster am Boxenfunk: Teamchef Wolff zeigt Verständnis
Beim Großen Preis der Niederlande war für Formel-1-Rekordweltmeister Lewis Hamilton kurz die Chance auf den ersten Sieg 2022 da. Allerdings verschafften zwei Safety-Car-Phasen Max Verstappen im Red Bull den entscheidenden Vorteil. Hamiton schimpfte am Boxenfunk mit seiner Mannschaft. Teamchef Toto Wolff zeigte nach dem Rennen Verständnis.
Tatsächlich hätte Lewis Hamilton beim Großen Preis der Niederlande seinen ersten Sieg im Jahr 2022 feiern können. Doch bei seinem Heimrennen ließ sich Max Verstappen nicht die Show stehlen. Der Red-Bull-Pilot profitierte von zwei Safety-Car-Phasen. Die Strategie von Mercedes ging am Ende nicht auf. Daraufhin schimpfte der siebenfache Formel-1-Weltmeister Hamilton mit seiner Boxencrew. Und entschuldigte sich später dafür. Der Mercedes-Teamchef sah es locker. “Wir sind der Mistkübel des Fahrers”, sagte Toto Wolff.
Während eines Safety-Car-Einsatzes führte der Brite in der Endphase des Rennens. Doch Red-Bull-Weltmeister Verstappen holte sich zeitsparend neue, schnellere Reifen. Hamilton hatte nach Freigabe des Geschehens mit seinen angefahrenen Medium-Gummis keine Chance gegen den Niederländer, der in Zandvoort zum Heimsieg fuhr. Hamilton musste sich zum Schluss mit dem vierten Platz begnügen. Sein Teamkollegen George Russell fuhr vor Charles Leclerc im Ferrari auf den zweiten Platz.
— Team LH (@Team_LH) September 4, 2022
Als er den Sieg vor seinen Augen dahinrinnen sah, verwendete Hamilton einige Wörter, die von der internationalen Fernsehregie anschließend überdeckt wurden. “Ich entschuldige mich beim Team, denn ich weiß nicht einmal mehr, was ich über Funk gesagt habe. Ich bin für einen Moment ausgerastet. Aber ich denke, sie wissen, dass wir mit so viel Leidenschaft dabei sind, und ich möchte den heutigen Tag als ein halbvolles Glas betrachten”, sagte Hamilton (37).
Wolff verteidigte seinen Fahrer nach dem Rennen: “Ich fühle mit Lewis mit. Es ist hochemotional, man ist so nah dran, kämpft um den Sieg und dann wird man überholt. Es ist klar, dass da alle Emotionen hochkommen”, meinte der Wiener. Im ORF-Fernsehinterview bekräftigte er, dass er kein Problem mit dem Wutausbruch von Hamilton habe. “Du sitzt da drin, verlierst gerade dein Rennen. Dann musst du einfach die Rauskotzerei nehmen”, sagte Wolff. Man habe sich direkt nach dem Rennen zusammengesetzt und die Angelegenheit besprochen. “Zwischen uns passt überhaupt kein Blatt Papier.”
Am Ende musste man schwierige Entscheidungen treffen. “Wir haben uns heute als Team darauf geeinigt, um den Sieg zu kämpfen”, betonte Wolff. Doch “der Reifen war fünf Runden alt. So wie der eingebrochen ist gegen den Soft, das haben wir nicht erwartet. Das war mit Sicherheit ein Fehler.” Für Hamilton sei es dann sehr frustrierend gewesen, “dass wir einen riskanten Call gemacht haben, um zu gewinnen, und der ist nicht aufgegangen”.
Hamilton zieht positives Bilanz
Hamilton zog am Ende jedenfalls ein positives Fazit, wenngleich er nur neben dem Podest stand anstatt darauf. “Wir waren an vielen Stellen schneller als die meisten anderen. Ohne das Safety Car hätten wir ihnen (Red Bull; Anm.) am Ende auf der Ein-Stopp-Strategie den Sieg streitig machen können, was die anderen wohl nicht geschafft hätten”, sagte der siebenmalige Weltmeister. “Wenn das auch in den kommenden Rennen so sein wird, werden wir ihnen weiterhin im Nacken sitzen und diesen Sieg holen.”
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