Nach Katar-Desaster: Droht nun Personalbeben beim DFB?
Die Stimmung in der deutschen Nationalmannschaft ist am Boden. Zum zweiten Mal in Folge scheiterte man bei einer WM-Endrunde in der Gruppenphase. Nach dem Desaster in Katar ist auch die Zukunft von Bundestrainer Hansi Flick ungewiss. Präsident Bernd Neuendorf will nun eine eingehende Analyse.
Auch am Tag nach dem Ausscheiden sparen die deutschen Medien nicht mit Kritik. Die deutsche Nationalmannschaft ist zur Zielscheibe des Spots geworden. Schon bei der Fußball-WM 2018 in Russland musste man bereits nach der Gruppenphase die Koffer packen. Nun war in Katar ebenfalls frühzeitig Schluss. Nach dem Desaster in Katar forderte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, Bernd Neuendorf eine eingehende Analyse. Laut Informationen der “Bild” gab es bereits in der Nacht eine Krisensitzung mit einem gemeinsamen Mannschaftsessen.
Vor dem Abflug nach Katar gab der ehemalige SPD-Politiker ein Statement zum katastrophalen Abschneiden bei der Weltmeisterschaft ab. “Das Ausscheiden aus dem Turnier schmerzt außerordentlich,” betonte der Präsident eingangs. Neuendorf ist seit dem 11. März Präsident beim DFB. “Wir müssen trotzdem den Blick nach vorne richten und werden deshalb ein geordnetes Verfahren einleiten, wie wir mit dieser Situation umgehen,” fügte Neuendorf hinzu.
In der kommenden Woche will man sich zusammensetzen. Dabei sollen Bundestrainer Hansi Flick, Sportdirektor Oliver Bierhoff das Aus erklären. Bei der Analyse soll auch Hans-Joachim-Watzke mitwirken, der Aufsichtsratchef der Deutschen Fußball-Liga ist. Neuendorf forderte zugleich “Perspektiven für die Zeit nach dem Turnier mit dem Blick auf die Europameisterschaft im eigenen Land.“
Auch Bierhoff in der Kritik
Symptomatisch für die schlechte Stimmung ist auch das Interview von Sportdirektor Oliver Bierhoff bei ARD. Dabei zeigte sich der ehemalige Weltklasse-Stürmer ungewohnt dünnhäutig. Moderatorin Esther Sedlaczek stellte kritische Fragen. Sedlaczek konfrontierte Bierhoff auch mit der “One Love”-Binde: “Glauben Sie wirklich, dass nach drei Spielen, die auf dem Platz stattgefunden haben, dass diese ‘One Love’-Binde eine so große Rolle gespielt hat?”, antwortete Bierhoff. Danach war der DFB-Sportdirektor allerdings auch selbstkritisch. Sedlaczek fragte: “Gibt’s Dinge, die aus ihrer Sicht hätten besser laufen können?“ Die Antwort: “Da kann ich nur zustimmen. Das hätten wir besser machen können – ohne Zweifel.“
Fakt ist: Der Vertrag von Flick und Bierhoff schließt die EM-Endrunde im eigenen Land mit ein. Dennoch ist die Zukunft des Duos unklar: “Wir werden weitere Gespräche führen,” sagte Neuendorf, bevor er in den Flieger Richtung Frankfurt stieg. Ein klares Bekenntnis hört sich jedenfalls anders an. Flick selbst betonte auch nach dem bitteren Aus, dass er Teamchef bleiben möchte.
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