Nach schweren Vorwürfen: ÖFB-Präsident Milletich prüft Klage
Nach den schweren Vorwürfen gegen seine Person will Gerhard Milletich eine Klage prüfen lassen. Dem ÖFB-Präsidenten wird vorgeworfen, seine ehrenamtliche Funktion für sein privates Unternehmen genutzt zu haben. Der Burgenländer wies die Vorwürfe zurück.
Gerhard Milletich sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Dem ÖFB-Präsidenten wird vorgeworfen, sein Ehrenamt beim Österreichischen Fußballbund für sein privates Unternehmen genutzt zu haben. Demnach habe der Burgenländer ÖFB-Sponsoren für Inserate in seinen Magazinen lukrieren wollen. Milletich wies die Vorwürfe zurück. Die Landespräsidenten wollen der Sache nun auf den Grund gehen. So äußerte sich Hans Gartner im Gespräch mit den Niederösterreichischen Nachrichten zu dieser Causa. Der Präsident des niederösterreichischen Fußballverbandes meinte, dass Milletich zurücktreten werde, sofern sich die Vorwürfe erhärten.
Laut dem ÖFB habe Milletich dem Präsidium “die Sachlage bezüglich der medialen Behauptungen zu seiner Person dargelegt, eine rechtliche Einschätzung präsentiert und Einsicht in die Unterlagen gewährt”. Eine Klage gegen die erhobenen Behauptungen wird nun geprüft.
Milletich habe “seinen Standpunkt nochmals ausführlich dargelegt. Es handelt sich bei den infrage stehenden Inseraten ausschließlich um langjährige Geschäftskunden”, sagte der steirische Verbandschef Wolfgang Bartosch im ORF-Interview. Milletich habe auch die diesbezügliche Korrespondenz vorgelegt. “Und er hat auch angekündigt, dass er eine Klage prüft.” Für ihn sei die Darstellung ausreichend für “ein gutes Gefühl”, so Bartosch. Eine direkte Rücktrittsaufforderung habe es in der Sitzung nicht gegeben. “Dass es da und dort durchaus skeptische Meinungen gibt, ist auch nicht zu verleugnen”, sagte der Steirer jedoch. Die Causa betrachte er nun als “vorläufig ausgestanden”. Man müsse jedoch abwarten, was eine mögliche Klage nach sich ziehe.
ÖFB-Präsidium beschließt Konkretisierungen zu Infrastrukturprojekt
Erfreulich war für den Burgenländer (66) mit Sicherheit die Diskussion um die anvisierte Infrastrukturoffensive. Das Präsidium hatte vor einem Jahr den Grundsatzbeschluss gefasst, im Norden von Wien eine große Anlage samt neuer Geschäftsstelle zu errichten. Das Projekt sah in seiner Optimalversion ein Kleinstadion, zwei Naturrasen-und einen Kunstrasen-Trainingsplatz sowie eine Halle im Ausmaß eines Original-Spielfeldes vor.
Wie der ÖFB in einer Aussendung mitteilte, hat man auf den geplanten Bau der Fußballhalle mit Originalmaßen verzichtet, was den deutlich gestiegenen Bau- und Energiekosten sowie den jüngsten Erfahrungswerten aus dem Praxisbetrieb ähnlicher Projekte geschuldet ist. Die Kosten waren ursprünglich mit knapp 60 Millionen Euro veranschlagt, wobei die Stadt Wien, der Bund und der ÖFB je ein Drittel beisteuern sollten. Wie gemutmaßt wurde, hätte das geplante Projekt mit Halle nun rund 20 Millionen Euro mehr gekostet.
“Wir konnten heute konstruktive und wichtige Schritte im Sinne der Realisierung dieses Zukunftsprojekts tätigen. Dafür möchte ich mich bei allen Präsidiumskollegen bedanken. Jetzt gilt es, die Endversion der Planungen aufzubereiten, damit Mitte Dezember eine Entscheidung getroffen werden kann”, meinte Gerhard Milletich.
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