Nach Stadion-Tragödie in Indonesien: Regierung setzt Expertenteam ein
Nach der Massenpanik während eines Fußball-Spiels in Indonesien hat die Regierung ein Expertenteam eingesetzt. Dabei sollen die genauen Hintergründe der Tragödie geklärt werden. Beim Duell zwischen Arema FC und Persebaya FC sind 127 Menschen ums Leben gekommen.
Nach wie vor sorgt die Tragödie in Indonesien für tiefe Bestürzung. Nach dem Fußballspiel zwischen Arema FC und Persebaya FC in der Provinz Ost-Java kam es zu Ausschreitungen. Im Anschluss an die 2:3 Heimniederlage von Arema hatten Tausende Fans den Platz des Kanjuruhan-Stadions gestürmt. Die Polizei setzte Tränengas ein. Es kam zu einer Massenpanik. Dabei sind 127 Menschen gestorben. Ursprünglich war von 174 Toten die Rede. Allerdings wurden einige Opfer doppelt gezählt.
Nun soll ein Expertenteam für Klarheit sorgen und die Hintergründe klären. Dies wurde am Montag nach einer Sondersitzung der Regierung mit hochrangigen Sicherheitsbeamten bekannt. Die Tragödie in der Stadt Malang ist eine der schlimmsten Stadion-Katastrophen in der Geschichte des Fußballs.
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— Arema FC (@AremafcOfficial) October 2, 2022
Das “Joint Independent Fact Finding Team” werde aus Regierungsbeamten, Vertretern des Fußballverbandes, Experten, Akademikern und Journalisten bestehen, sagte Sicherheitsminister Mohammad Mahfud. “Es wird erwartet, dass das Team seine Arbeit in zwei oder drei Wochen abgeschlossen hat.” Die Regierung habe zudem die Nationalpolizei angewiesen, “in den nächsten Tagen” gegen Personen zu ermitteln, die für die Tragödie verantwortlich sein könnten.
Keine Heimspiele für Arema
Die Fußballclubs Arema und Persebaya sprachen indes den Opfern und ihren Familien ihr Beileid aus. “Arema FC spricht tiefes Beileid für die Katastrophe in Kanjuruhan aus. Das Management von Arema FC ist auch für den Umgang mit den Opfern verantwortlich, sowohl für die Toten als auch für die Verletzten”, sagte Vereinschef Abdul Haris. Der indonesische Verband hat nach dieser Katastrophe reagiert und den Spielbetrieb in der ersten Liga für eine Woche ausgesetzt. Darüber hinaus wurde Arema die Austragung von Heimspielen für den Rest der Saison untersagt.
Auch FIFA-Präsident Giani Infantino meldete sich zu Wort. “Die Fußballwelt ist nach den tragischen Vorfällen in einem Schockzustand,” meinte der Schweizer (52) in einer offiziellen Stellungnahme der FIFA am Sonntag. “Dies ist ein dunkler Tag für alle, die im Fußball involviert sind, und eine Tragödie jenseits aller Vorstellungskraft.”
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