Nach WM-Debakel und Binden-Wirbel: Einsparungen beim DFB
Nach dem blamablen Ausscheiden in der Gruppenphase bei der Weltmeisterschaft in Katar muss der DFB den finanziellen Gürtel enger schnallen. Präsident Bernd Neuendorf hat bereits Sparmaßnahmen angekündigt. Die Ausgaben würden auch aufgrund der sportlichen Misserfolge die Einnahmen übersteigen, hieß es.
Harte Zeiten für den Deutschen Fußballbund. Zunächst musste man bei der Weltmeisterschaft in Katar das Aus in der Vorrunde hinnehmen. Zudem gab es auch noch großen Wirbel um die “One-Love-Binde”. Die sportlichen Misserfolge haben auch Auswirkungen auf das Budget. Deshalb hat Bernd Neuendorf Sparmaßnahmen angekündigt. “”Die Ausgaben übersteigen regelmäßig die Einnahmen auch aufgrund der sportlichen Misserfolge,” sagte der DFB-Präsident im ZDF-Sportstudio.
Zudem betonte Neuendorf, dass es alle Bereiche im Verband auf “Einsparungspotential” geprüft werden. Fakt ist: Der Verband braucht dringend wieder sportliche Erfolge, um aus der finanziellen Misere zu kommen. Der DFB-Boss weiter: “Fakt ist auch, es wird Projekte geben, die wir streichen müssen, es wird Kürzungen geben.” Neuendorf, der seit knapp einem Jahr im Amt ist erklärte zudem: “Wir sind nicht mehr die, die aus dem Füllhorn greifen können ohne Ende.” Das vermeintliche Image des superreichen Verbandes, wo Geld keine Rolle spielt würde nicht der Realität entsprechen.
Das zeigte auch ein Blick auf den aktuellen Finanzbericht. Demnach verzeichnet der DFB auch wegen nötiger Steuerrückstellungen ein Minus von 33,5 Millionen Euro. Vor allem die Akademie in Frankfurt/Main ist ein hoher Kostenfaktor. Zudem fiel auch die Prämie bei der Weltmeisterschaft geringer aus. Weltmeister Argentinien kam auf 40 Millionen Euro. Der DFB musste sich hingegen mit “nur” zehn Millionen Euro begnügen. “Wir brauchen ganz klar Maßnahmen, um gegenzusteuern,” sagte Neuendorf. Der Schwerpunkt würde nun darauf liegen, den sportlichen Erfolg zurückzugewinnen. Zudem sei man auch auf Erfolge bei internationalen Turnieren angewiesen.
Neuendorf plädiert für mehr Ruhe
Dabei hat sich Bernd Neuendorf für mehr Ruhe ausgesprochen – auch im Hinblick auf die Heim-Europameisterschaft 2024. Der DFB-Präsident spielte auf die Diskussionen um die “One-Love-Binde” an, die die deutsche Mannschaft und den Verband während der gesamten Weltmeisterschaft in Katar begleitet haben. “Der Fußball hat auch einen Wert an sich”, sagte Neuendorf. Es gehe dabei nicht immer um “Zeichen und eine Projektionsfläche für alle gesellschaftlichen Probleme.”
Der neue Sportdirektor hat bei seiner ersten Pressekonferenz bereits Kritik an Nancy Faeser geübt. Die deutsche Innenministerin trug während eines Spiels auf der Tribüne ebenfalls die Binde. “Auch die Inneministerin hätte das ein oder andere lassen sollen,” meinte Völler.
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