Nadal bricht in Wimbledon wegen Bauchmuskelriss ab: "Es macht keinen Sinn"
Der 22-fache Tennis-Grand-Slam-Sieger Rafael Nadal tritt wegen seiner Verletzung nicht zum Halbfinale in Wimbledon gegen den Australier Nick Kyrgios an. “Ich habe den ganzen Tag über meine Entscheidung nachgedacht, aber es macht keinen Sinn, anzutreten”, sagte Nadal (36).
Er fühle sich “sehr traurig”, sagte Nadal bei der Presskonferenz am Donnerstagabend. Er könne nicht zu viel riskieren und “zwei, drei Monate aussetzen”. Nadal hatte sich bereits bei seinem Fünf-Satz-Sieg im Viertelfinale gegen den Amerikaner Taylor Fritz wegen der Verletzung behandeln lassen und entzündungshemmende Medikamente und Schmerzmittel erhalten.
Nadal verpasst Chance auf ersten Grand Slam im Männer-Tennis seit 53 Jahren
Mit dem Rückzug ist die Chance auf das Traum-Finale gegen Titelverteidiger Novak Djokovic und den ersten Grand Slam im Männer-Tennis seit 53 Jahren vorbei. Es fehlten nur noch zwei Siege in Wimbledon und ein Triumph bei den US Open, um wie zuletzt Rod Laver 1969 alle vier großen Titel des Jahres zu holen.
Er fühle sich “sehr traurig”, sagte Nadal, und müsse nun voraussichtlich drei bis vier Wochen aussetzen. Der Start bei den US Open, die Ende August in New York beginnen, bleibt damit ein realistisches Ziel.
"Ich kann nicht riskieren, zwei Monate später komplett raus zu sein"
Durch den Rückzug Nadals steht der 27-jährige Kyrgios kampflos im ersten Grand-Slam-Finale seiner Karriere. Der umstrittene Australier trifft damit am Sonntag auf den Sieger der Partie zwischen dem topgesetzten Serben Djokovic und Cameron Norrie aus Großbritannien. “Das Wichtigste für mich ist Glück, nicht Titel, auch wenn alle wissen, was ich unternommen habe, um hierherzukommen. Ich kann nicht riskieren, zwei oder drei Monate komplett raus zu sein”, sagte Nadal, der seit einigen Jahren am Müller-Weiss-Syndrom leidet, einer seltenen und degenerativen Erkrankung.
Durch den Verzicht von Nadal entgeht den Fans ein mit Spannung erwartetes Halbfinale. Kyrgios hatte in seiner gewohnt großspurigen Art das dritte Wimbledon-Duell der beiden so unterschiedlichen Stars mit markigen Worten angekündigt. “Die Partie würde jedem auf der Welt das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen”, schwärmte der Australier. “Das wird wahrscheinlich das am meisten gesehene Match aller Zeiten.”
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