Nächste Pleite für Nationalteam - Franco Foda schwer angezählt
Österreichs Fußball-Nationalteam musste am Dienstag in der WM-Qualifikation gegen Schottland vor 18.000 Zusehern eine bittere 0:1 Heimniederlage einstecken. Das ÖFB-Team ist nach sechs von zehn Partien weiterhin Vierter. Der Zweite Schottland ist vier, der Dritte Israel drei Punkte entfernt. Teamchef Franco Foda ist jedenfalls schwer angezählt.
Damit muss Teamchef Franco Foda gehörig um seinen Job bangen. Der Deutsche hatte im Vergleich zum verkorksten Auftritt in Haifa drei Änderungen in der Startformation vorgenommen – Christopher Trimmel, Stefan Ilsanker und Louis Schaub kamen anstelle von Stefan Posch, Phillipp Mwene und Alessandro Schöpf in die Anfangself. Außerdem stellte Foda wieder auf jenes 4-2-3-1-System um, mit dem die Österreicher bei der EURO gegen die Ukraine und Italien zu gefallen wussten.
Diese Maßnahme schien sich zunächst bezahlt zu machen. Die Hausherren begannen engagiert und übten Druck aus, die schottische Abwehr hielt den ÖFB-Angriffen aber stand. Mehr als Fehlschüsse von Marko Arnautovic (6.) und Christoph Baumgartner (15.) schauten vorerst nicht heraus. Die gefährlichste Aktion der Anfangsphase verzeichneten die Gäste, als Goalie Daniel Bachmann einen Kopfball von Dykes parierte (9.).
Mit Fortdauer der Partie ging den Österreichern der Schwung verloren, und schließlich sollte eine unnötige Aktion von Martin Hinteregger für das einzige Tor des Abends sorgen. An seinem 29. Geburtstag drückte der Innenverteidiger den schottischen Stürmer Che Adams mit beiden Händen zu Boden, der bulgarische Schiedsrichter Georgi Kabakov ließ zunächst weiterspielen, entschied dann aber nach Ansicht der Video-Bilder auf Elfmeter. Dykes verwandelte und hatte dabei Glück, weil der flach und zentral geschossene Penalty unter Bachmann durchrutschte (30.).
Danach präsentierte sich die Foda-Truppe einfallslos, erst Sekunden vor dem Halbzeitpfiff wurde es noch einmal hektisch. Ein Schuss von Konrad Laimer flog nur relativ knapp am Tor vorbei, unmittelbar davor war der Arm von Stephen O’Donnell im Gesicht von Baumgartner gelandet. Der darauffolgende VAR-Check hatte keinen Elfmeter zur Folge.
Gastgeber einfallslos - "Foda raus"-Rufe
Auch nach dem Seitenwechsel war der Video-Assistent den Österreichern nicht wohlgesonnen. Hinteregger ging bei einem Corner nach einer Ranglerei mit Grant Hanley zu Boden, wieder blieb der VAR-Check folgenlos. Das passte zur schwierigen Beziehung zwischen ÖFB-Team und VAR: Bei der EURO wurde gegen die Niederländer nachträglich ein Elfer gegeben und gegen die Italiener ein Arnautovic-Tor wegen hauchdünner Abseitsstellung aberkannt. Zudem wurde Laimers vermeintliches 1:1 gegen Israel wegen Handspiels zurückgenommen.
Es lag aber nicht an der technischen Neuerung, dass den Österreichern keine Wende mehr gelang – viel zu einfallslos agierte man gegen die tiefstehenden und clever verteidigende Schotten, die durch O’Donnell die Chance auf ihr zweites Tor hatten. Allerdings war Bachmann zur Stelle (68.). Acht Minuten zuvor hatte der Watford-Keeper eine Slapstick-Einlage geliefert, als er mit voller Wucht in den Rasen und nicht auf den Ball trat.
Es war ein bezeichnendes Hoppala an einem Abend, an dem der ÖFB-Auswahl in der zweiten Hälfte praktisch nichts mehr gelang. Nur bei einem von Schottland-Tormann Craig Gordon parierten Baumgartner-Kopfball wurde es noch gefährlich (79.). Schon zuvor waren aus dem Publikum vereinzelte “Foda raus”-Rufe zu hören gewesen. Der Druck auf den Teamchef dürfte sich nun weiter erhöhen – ob er am 9. Oktober auf den Färöern und am 12. Oktober auswärts gegen den überlegenen Spitzenreiter Dänemark noch auf der Bank sitzen wird, ist offen. (APA/red.)
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