Österreichs Fußball-Nationalteam bekommt es zum Abschluss der EM-Qualifikation mit einem Underdog zu tun. Am Donnerstag gastiert das ÖFB-Team in Estland. Österreich hat das Ticket für die Europameisterschaft 2024 bereits fix in der Tasche. Estland ist Letzter der Gruppe F. In Tallinn geht es um die Mini-Chance auf den Pool-Sieg, die Aussicht aus Lostopf zwei bei der EM-Auslosung.

Vor knapp acht Monaten hat sich Österreich in Linz knapp, aber doch mit 2:1 durchgesetzt. Das zweite Kräftemessen soll eine klarere Angelegenheit werden. “Wir wollen gewinnen und dabei möglichst auch richtig gut spielen. Es geht darum, die Gruppe erfolgreich und mit einem Sieg abzuschließen”, meinte Rangnick.

An der Einstellung der ÖFB-Equipe werde es im Baltikum nicht scheitern, versprach der Teamchef. “Seit ich hier Trainer bin, gab es an der Mentalität der Spieler noch nie etwas zu kritisieren, und das wird auch diesmal so sein.” Seine Schützlinge wären gut beraten, mit 100 Prozent zu Werke zu gehen, schließlich dient das Donnerstag-Match als weiteres Casting für die 23 EURO-Kaderplätze. “Die Spieler wissen auch, dass es ab jetzt für jeden Einzelnen darum geht, sich für die EM eine gute Ausgangsposition zu verschaffen”, erklärte Rangnick.

Keine Experimente gegen Estand

Das österreichische Nationalteam befand sich vor vier Jahren in einer ähnlichen Ausgangsposition. Damals reiste man als fix qualifiziertes Team zu einem Außenseiter. “Wir werden sowohl gegen Estland als auch gegen Deutschland versuchen, mit der jeweils bestmöglichen Formation aufzulaufen. Schonen werden wir wenn überhaupt nur dann, wenn wir das Gefühl haben, jemand ist noch nicht ausreichend regeneriert”, kündigte Rangnick an.

ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick im Rahmen einer PressekonferenzAPA/TOBIAS STEINMAURER

Der ÖFB-Teamchef wollte jedoch nicht ins Detail gehen. So ist nach wie vor nicht klar, ob Schlüsselspieler wie David Alaba und Konrad Laimer zunächst geschont werden oder wer im Tor beginnt. Fest steht nur, dass Alexander Schlager nach wie vor die etatmäßige Nummer eins ist. “Das hat er in den letzten Länderspielen bestätigt, auch am Sonntag gegen die Austria. Ohne ihn wäre das Spiel wahrscheinlich nicht 0:0 ausgegangen”, sagte Rangnick über den Red-Bull-Salzburg-Goalie, der in dieser Partie einen Elfmeter parierte. Offen ist auch, wer aus dem zuletzt nicht mit viel Spielpraxis gesegneten Angriffs-Trio Marko Arnautovic, Michael Gregoritsch und Sasa Kalajdzic den Vorzug bekommen wird.

Kleine Verletzungssorgen gibt es in der Defensive. Samson Baidoo sagte bereits am Montag ab, Philipp Lienhart und Kevin Danso sind angeschlagen. Rangnick verzichtete dennoch auf eine Nachnominierung – ein Indiz dafür, dass die Blessuren der beiden Innenverteidiger nicht allzu schlimm sein dürften. Außerdem steht ein Fragezeichen hinter Florian Grillitsch, der wegen Oberschenkelproblemen seine bisher letzte Partie am 28. Oktober absolvierte. Phillipp Mwene ist schon seit 16. September ohne Matchpraxis, kann gegen Estland aber mitwirken.