Paukenschlag bei Red Bull Salzburg! Bereits am Samstag steht das erste Bundesliga-Spiel gegen Altach auf dem Programm. Doch die Bullen müssen dabei auf ihren Cheftrainer verzichten. Matthias Jaissle wurde mit sofortiger Wirkung freigestellt. Der Deutsche verhandelt derzeit mit dem saudi-arabischen Club Al-Ahly. Die Verhandlungen befanden sich laut Informationen des Clubs am Freitagnachmittag in der finalen Phase.

Klares Statement von Salzburg

“Wir sind der Ansicht, dass ein Trainer, der sich nur zwei Tage vor dem Start einer wichtigen Saison derart intensiv mit einem möglichen Klubwechsel beschäftigt, bei diesem Auftakt auch nicht dabei sein sollte”, betonte Salzburgs Geschäftsführer Stephan Reiter. “Wir wollen mit voller Energie und Überzeugung in die neue Saison starten. Dafür benötigen wir 100 Prozent Fokus von allen Beteiligten.”

Salzburg dürfte damit einen weiteren führenden Kopf der vergangenen Erfolgsjahre verlieren. Sportdirektor Christoph Freund wird ab September für den FC Bayern München arbeiten. Als möglicher Jaissle-Erbe wird medial der Salzburger Gerhard Struber gehandelt, der im Mai von den New York Red Bulls entlassen wurde.

Jaissle stieg im Juni 2021 vom Liefering- zum Salzburg-Coach auf. Als Nachfolger des US-Amerikaners Jesse Marsch verlieh der frühere Verteidiger dem Salzburg-Fußball eine seriösere Note in Sachen Spielanlage. Was durchaus zulasten der Attraktivität ging, resultierte in respektablen Vorstellungen in der Champions League (Gruppendritter, Achtelfinalteilnahme) und insgesamt nur drei Niederlagen (2x Sturm, Klagenfurt) in der Meisterschaft. In 92 Pflichtspielen unter Jaissle holten die Salzburger im Schnitt 2,28 Punkte.

Fest eingeplantes Novum würde ausfallen

Mit Jaissles Absprung würde ein vom Club eigentlich fest eingeplantes Novum ausfallen: Der Deutsche wäre der erste Salzburg-Trainer in der Bullen-Ära (seit 2005), der den Ligakrösus in drei Bundesliga-Saisonen betreut. Beruhigen wird die Salzburg-Führung, dass der Club neuerlich fix für die erst im September beginnende Champions League qualifiziert ist.

Seit dem aufsehenerregenden Transfer von Cristiano Ronaldo zu Al-Nassr ins Königreich sind dem portugiesischen Superstar viele Kollegen gefolgt. Jaissle wird wohl künftig Ex-Liverpool-Star Roberto Firmino, mit dem er als Profi in Hoffenheim zusammengespielt hat, trainieren. Champions-League-Sieger Riyad Mahrez (Manchester City), Goalie Edouard Mendy (Chelsea) oder Nordmazedoniens Ezgjan Alioski stehen ebenso bereits auf der Payroll des frisch in die 1. Liga zurückgekehrten dreifachen Meisters.