Russland tobt: Las-Vegas-Stürmer Barbaschow bei Sieger-Grafik "vergessen"?
Grenzenloser Jubel herrscht bei den Vegas Golden Knights. Die Mannschaft aus der Glücksspiel-Metropole sicherte sich erstmals in der jungen Vereinsgeschichte den Stanley Cup in der National Hockey League (NHL). Auch der Internationale Eishockeyverband IIHF gratulierte auf Twitter. Allerdings war Stürmerstar Iwan Barbaschew auf der Collage nicht zu sehen. Die russische Eishockey-Landschaft tobt.
Großer Unmut herrscht derzeit im russischen Eishockey-Sport! Die Vegas Golden Knights konnten erstmals in der Vereinsgeschichte den Stanley Cup in der National Hockey League (NHL) holen. Daraufhin gratulierte auch der Internationale Eishockeyverband IIHF auf Twitter. Doch die Collage sorgt in Russland für Unmut. Auf dieser sind zwölf Spieler mit den Trikots der jeweiligen Nationalteams abgebildet.
Acht Kanadier, zwei Amerikaner, ein Lette sowie ein Schwede schafften es auf das Foto. Einzig der Russe Iwan Barbaschew fehlte. Gegenüber dem russischen “Sport-Express” meinte IIHF-Präsident Luc Tardif: “Auf dem Foto sind lediglich zwölf Spieler abgebildet. Ist das eine Diskriminierung gegenüber den anderen? Ich denke nicht!”
Congratulations to the @goldenknights on winning the 2023 NHL #StanleyCup!
— IIHF (@IIHFHockey) June 14, 2023
This win is giving off some serious #IIHFWorlds and #WorldJuniors memories. @lhf_lv @hockeycanada @usahockey @trekronorse pic.twitter.com/Ke6RD20ACy
Das sehen die russischen Medien allerdings anders. Diese orten einen weiteren Angriff auf das russische Eishockey. Erst am Mittwoch gab NHL-Commissioner Bill Daly, dass russische Spieler den Pokal wie im vergangenen Jahr nicht in die Heimat mitnehmen dürfen. Die Collage machte auch Wjatscheslaw Fetissow wütend. Der siebenfache Weltmeister und zweifache Olympiasieger tobte.
“Der Internationale Hockeyverband gratulierte Vegas und nannte Spieler aus vier Ländern – Kanada, den USA, Schweden und sogar Lettland, vergaß aber Russland – unsere Spieler Iwan Barbaschew und Pavel Dorofojew (er wird aber nicht zu den Gewinnern des Pokals gezählt, weil er hat nicht in den Playoffs gespielt hat, Anmerkung? ). Wie soll ich auf solch fiese kleine IIHF-Sachen reagieren? Vergessen Sie diese Organisation. Übrigens haben wir in St. Petersburg diesen Idioten gewählt,” kritisierte der ehemalige Weltklasse-Verteidiger. Tardif wurde in Russland zum Nachfolger von Rene Fasel gewählt.
"Haben den falschen Präsidenten gewählt"
Der Schweizer machte aus seiner Nähe zu Russland nie ein großes Geheimnis. Während seiner Ära war Russland (1994 – 2021) dreimal Gastgeber der Eishockey-Weltmeisterschaft. Während seiner Amtszeit habe Fasel Präsident Wladimir Putin wiederholt seine Wertschätzung zum Ausdruck gebracht und sich bei informellen Anlässen mit ihm getroffen. Fasel erhielt auch die russische Staatsbürgerschaft.
“Jetzt haben wir einfach den falschen Präsidenten der IIHF gewählt. Wir haben zwar auf jemand anderen gesetzt, aber mit Tardifs Wahl haben wir Einfluss im Eishockey verloren,” bedauert der Ex-Eishockey-Profi und verweist dabei auf die NHL, wo russische Profis nach wie vor spielen dürfen.
“Es wird interessant zu beobachten, wie die Leute im IIHF reden werden, wenn sich die Dinge wieder normalisieren. “Lassen Sie sie in sozialen Netzwerken zeichnen, was sie wollen. Dieses Jahr veranstalteten sie eine Art Cartoon-Weltmeisterschaft in Finnland und Lettland. Ich habe keine einzige Minute, kein einziges Spiel dieses Turniers gesehen! „Ich denke, es wäre Verrat“, meinte ein wütender Fetissow.
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