Felix Auböck darf jubeln: Seine erste Silbermedaille erschwamm er sich bei der EM in Budapest
Österreichs Schwimm-Ass und Olympia-Hoffnung Felix Auböck wurde bei der Europameisterschaft in Budapest für seine harte Arbeit endlich belohnt und durfte sich über EM-Silber freuen. Das stimmt für die Olympischen Spiele positiv.
Der Kurz-Trip nach Budapest hat sich ausgezahlt. Unmittelbar nach der ersten Finalsession der Schwimm-EM von Budapest saß Felix Auböck am Montagabend mit OSV-Präsident Arno Pajek schon im Auto nach Wien, mit im Gepäck hatte er seine erste Medaille bei einem internationalen Großereignis. Silber über 400 m Kraul war nur neuneinhalb Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele die Bestätigung für das harte Training des 24-Jährigen, aber auch die Erfüllung eines lang gehegten Traums.
Erste Medaille als Erfolg
“Ich bin einfach so froh, dass es funktioniert hat. Nach so vielen Jahre, in denen ich Vierter war. Und jetzt endlich eine Medaille, meine erste Medaille. Ich bin überglücklich”, jubelte Auböck im ersten Interview als Vize-Europameister mit Tränen in den Augen. 2016 in London noch unerwartet und 2018 in Glasgow eher enttäuschend hatte es über diese Distanz jeweils “nur” zu Rang vier und damit “Blech” gereicht. Nun aber beendete der 24-Jährige die seit 2014 anhaltende Langbahn-Medaillenflaute des OSV.
Ehe er vom neuen russischen Europameister Martin Maljutin noch um 0,45 Sek. distanzierte wurde, hatte Auböck das Finalfeld rund 130 m lang angeführt. Daran könnte er sich durchaus gewöhnen. “Ich war genau in der Situation, in der ich sein wollte. In so einer Situation zu sein, ist einfach unglaublich”, beschrieb er den Lohn für die zahlreichen Trainingskilometer und -jahre. Umso erfreulicher ist Auböcks Abschneiden, da er bei weitem nicht perfekt vorbereitet nach Ungarn angereist war.
Das lag weniger an fehlender Konsequenz, sondern wegen Olympia ganz im Gegenteil. “Die Intensität im Training haben wir die letzten drei Tage herausgenommen, aber nicht die Umfänge”, verriet Auböck der APA – Austria Presse Agentur. Normal befindet sich ein Langstreckenschwimmer vor einem Großereignis entschieden länger in einer “Taper-Phase”, wie die Zeit zur Erholung des Körpers bzw. zum Wirken des Trainings heißt. Für das April-Meeting in Stockholm etwa sei er besser vorbereitet gewesen.
OSV-Rekord soll bei den Spielen fallen
Dennoch fehlten nur 0,12 Sek. auf seine Stockholm-Marke bzw. 0,44 auf seinen OSV-Rekord. Der soll bei Olympia fallen. Darum wird sich Auböck diese Woche an seinem Studienort in Loughborough/England wieder ins Training stürzen, zur Einkleidung für Olympia gut zwei Wochen vor den Spielen kehrt er im Juli nach Österreich zurück. “Es war ein schöner Erfolg, aber ich muss jetzt damit abschließen”, ließ der Niederösterreicher seinen Fokus erahnen. “Jetzt muss ich da weitermachen, wo ich aufgehört habe.”
Mit ins Becken nimmt Auböck freilich neues Selbstvertrauen und Motivation. “Das ist die erste Medaille, danach geht alles einfacher”, meinte der Niederösterreicher und dankte seiner Familie und dem Umfeld für all die Unterstützung. “Ich weiß einfach, was noch alles kommen kann und freue mich einfach, dass ich da bin, wo ich bin. Es ist aber notwendig, dass ich trotzdem den Fokus auf Olympia habe. Ich habe mein Leben für Olympia trainiert. Ich muss jetzt alles machen, damit ich dort erfolgreich bin.”
Bei 400 Meter Kraul geht es um alles
Und das soll am ehesten wieder über 400 m Kraul passieren. Auch den Rhythmus mit Vorlauf und Finale an einem Tag schon in Budapest zu haben, war Auböck daher wichtig. “400 ist die Strecke, wo ich am stärksten bin. Da habe ich die meisten Chancen, mich gut zu platzieren”, sagte Auböck nach der insgesamt zweiten OSV-EM-Kraul-Einzelmedaille nach der allerersten 1927 in Bologna.” Über 200 und 800 m Kraul hat der Ex-“US-Legionär” ebenso ein Tokio-Fixticket, ist auch über 1.500 m startberechtigt. (APA/red)
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