Vor den Augen von mehr als 80.000 Zuschauern – darunter auch Präsident Donald Trump – im Caesars Superdome und weit über 150 Millionen vor den TV-Geräten geht in der Nacht auf Montag (00.30 Uhr MEZ/live RTL und DAZN) in New Orleans Amerikas wichtigstes Sportevent des Jahres in Szene. In der Super Bowl LIX der National Football League stehen sich die Philadelphia Eagles und die Kansas City Chiefs im Kampf um die begehrte Vince-Lombardi-Trophy gegenüber. Die Chiefs um Star-Quarterback Patrick Mahomes haben ihren dritten Titel in Folge und damit eine historische Premiere im Visier.

Chiefs Quarterback Patrick Mahomes im Spiel gegen die Buffalo BillsIMAGO/Icon Sportswire

Der sogenannte „Three-Peat“ – ein englisches Wortspiel aus „Three“ (drei) und „Repeat“ (wiederholen) – ist in den US-Medien allgegenwärtig. Kein Wunder, denn in der Super-Bowl-Ära (seit der Saison 1966/67) ist es noch keinem Team gelungen, den Titel dreimal in Folge zu gewinnen. Kansas City steht nun kurz davor, das zu ändern. „Lasst uns in New Orleans Geschichte schreiben“, erklärte Mahomes nach dem 32:29-Halbfinalsieg gegen die Buffalo Bills als klares Ziel.

Eagles wollen Revanche

Die Eagles wollen allerdings diesmal zum Spielverderber werden. Für die Truppe von Cheftrainer Nick Sirianni ist die Partie eine Chance zur Revanche, war man doch im Endspiel vor zwei Jahren Kansas City mit 35:38 unterlegen. Damals hatte man eine 24:14-Pausenführung aus der Hand gegeben.

„Tush Push“ als effiziente Waffe

Die wohl stärkste Waffe der Eagles: der gefürchtete „Tush Push“. Bei diesem speziellen Spielzug erhält der Quarterback einen kräftigen Schub von zwei Mitspielern am eigenen Hinterteil, um eine kurze Distanz zu überwinden – und das mit großem Erfolg. Immer wieder erzielte Eagles-Quarterback Jalen Hurts so Touchdowns gegen chancenlose Gegner.

Der Rücktritt von Center Jason Kelce hat den Spielzug zwar etwas geschwächt, doch die Eagles beweisen immer wieder, dass sie ihn perfektioniert haben – zuletzt mit zwei erfolgreichen Versuchen beim 55:23-Halbfinalsieg gegen die Washington Commanders.

Eagles Quarterback Jalen HurtsIMAGO/Imagn Images

Neben dem „Tush Push“ haben die Eagles mit Saquon Barkley zudem den wahrscheinlich besten Running Back der Liga. Der amtierende „Offensive Player of the Year“ glänzte in seiner ersten Saison bei den Eagles mit beeindruckenden 2005 Rushing Yards und 13 Touchdowns – inklusive Playoffs. Gegen die Commanders erreichte er sogar dreimal die Endzone. Während einer Pressekonferenz blieb er zuletzt allerdings bescheiden: „Ich bin nicht Superman. Wir spielen das ultimative Mannschaftsspiel.“

Running Back Saquon Barkley wurde zum „Offensive Player of the Year“ gewähltIMAGO/Newscom World

Schiedsrichter sorgen für Aufsehen

Viele NFL-Fans beklagen lautstark, dass enge Entscheidungen der Schiedsrichter oft zugunsten der Chiefs ausfallen. Im AFC Championship Game gegen die Bills hatten die Chiefs tatsächlich in mindestens einer Situation Glück, als ein bis zwei strittige Calls zu ihren Gunsten ausfielen – darunter ein aberkanntes First Down für Bills-Quarterback Josh Allen im letzten Viertel und davor eine Interception der Bills Defense direkt vor der Endzone.

Beim Media Day vor dem Super Bowl zwischen den Chiefs und Eagles wurde NFL-Commissioner Roger Goodell auf die vermeintliche Bevorzugung der Chiefs angesprochen. Seine Antwort war deutlich: Er bezeichnete den Vorwurf als „lächerlich“ und verteidigte seine Schiedsrichtergilde mit Nachdruck. Allerdings meinte er auch, dass in der Vergangenheit nicht immer jede Schiedsrichter-Entscheidung richtig war. „Letzten Endes ist es etwas, woran wir immer weiter arbeiten müssen – nämlich daran, wie wir unsere Arbeit stetig verbessern können“, meinte Goodell.