"Teddy Boys" kommen: Wien zittert vor Legia-Warschau-Hooligans
Am Donnerstag steht in Wien – Favoriten das Conference-League-Qualifikationsspiel zwischen Austria Wien und Legia Warschau auf dem Programm. Es ist ein aus Polizeisicht brisantes Spiel. Die berühmt berüchtigten “Teddy Boys”, eine Fanszene des polnischen Vereins haben sich angekündigt.
Die Wiener Polizei rüstet sich für das hochbrisante Duell zwischen Austria Wien und Legia Warschau. Der polnische Club gastiert am Donnerstag im Rahmen des Rückspiels der Conference-League-Qualifikation im Viola Park in Favoriten. So haben sich im Vorfeld bereits die berüchtigten “Teddy Boys”, eine Fanszene des Warschauer Vereins angekündigt. 1450 Legia-Warschau-Fans haben Karten für das Spiel erhalten.
Die Begegnung wurde von der Exekutive als Hochrisikospiel eingestuft. Insgesamt werden. Man erwartet insgesamt an die 2500 polnischen Fans. Damit dürften mehr als 1000 Anhänger keine Tickets haben. Die Wiener Polizei zieht ebenfalls mit Unterstützung der Bundesländer ein Großaufgebot an Beamten zusammen. 950 Polizisten werden demnach im Einsatz sein. Der Legia Warschau-Anhang soll sich ab 15.00 Uhr am Reumannplatz versammeln und um 17.15 Uhr gemeinsam zum Viola Park am Verteilerkreis marschieren.
Gemischte Erfahrungen mit Fußballfans aus Polen
Auch im Bereich des Stadions soll die Sicherheit gewährleistet werden. So wird ein Sicherheitsbereich eingerichtet. Innerhalb dessen sind die Polizisten ermächtigt, Menschen wegzuweisen, wenn von diesen anzunehmen ist, dass sie innerhalb des Bereichs einen Angriff begehen könnten. An den Grenzen werden darüber hinaus verstärkte Kontrollen stattfinden. Es sei davon auszugehen, dass die meisten Anhänger von Legia Warschau mit Privatautos oder Kleinbussen anreisen, betonte Schuster.
Die heimische Polizei hat mit Fußballfans aus Polen bislang gemischte Erfahrungen gemacht. Das berichtete ein Polizeiinsider am Mittwoch. Brisant war ein Duell zwischen der Austria und Legia 2004 im Ernst-Happel-Stadion. Die polnischen Fans hatten damals randaliert und weder Ordnerdienst noch Polizeibeamte in ihrem Auswärtssektor geduldet. Einem Beamten wurde die Dienstpistole entrissen, die damals noch deutlich schlechter gesichert war als heutzutage. Die Waffe warfen die Hooligans über einen Zaun in den – leeren – Nachbarsektor, wo sie wiedergefunden wurde.
Fast einen Monat später machten Gerüchte über eine geplante Rache für Ereignisse bei dem Legia-Spiel bei einem Duell der polnischen Nationalmannschaft in Wien die Runde. Busse mit Hooligans wurden aber bereits an der Stadtgrenze abgefangen, die Insassen aus den Fahrzeugen geholt und ausgedehnt kontrolliert. Andere Busse kehrten aufgrund dieser Erfahrungen gleich um.
Polizei könnte der Reibebaum sein
Ausgesprochen ruhig verlief das Spiel Austria gegen Lech Posen, dessen Anhang ebenfalls für seine Gewaltbereitschaft und “Erlebnisorientierung” bekannt ist, im vergangenen Oktober in Wien. “Es hat nicht immer Schwierigkeiten gegeben. Die polnischen Fans ziehen sich durchaus auf den Support für ihren Verein zurück, wenn sie kein Gegenüber zum Raufen finden”, sagte der Insider. Da davon auszugehen ist, dass die Fans der Veilchen wohl kein Interesse an einer “dritten Halbzeit” mit den “Teddy Boys” haben, könnte eher die Polizei der Reibebaum sein. Doch ohne Provokation sollte es ruhig bleiben, auch wenn heißes Wetter angesagt ist und entsprechender Durst bei den Fans vorhanden sein dürfte.
“Klar ist, dass wir auch fremdgesteuert sind. Ein eindeutiger Sieg oder eine eindeutige Niederlage hilft uns sicher, dass es ruhig bleibt. Wenn aber in der 91. Minute ein fragwürdiger Elfmeter für die Austria gegeben wird oder ein knappes Abseits spielentscheidend ist, dann kann es anlassbezogen zu Ausschreitungen kommen”, sagte der Experte.
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