Uli Hoeneß nach Kahn-Aus bei den Bayern: "Mussten so handeln"
Die Ereignisse bei den Bayern überschlagen sich. Die Meisterparty hat beim deutschen Rekordmeister einen faden Beigeschmack. Grund ist das aus des Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Nun meldete sich Ehrenpräsident Uli Hoeneß zu Wort.
Richtige Freude kommt bei den Bayern nach dem Gewinn des elften Meistertitels nicht auf. Die Münchner sicherten sich mit dem 2:1 Sieg in Köln einmal mehr die Meisterschaft. Doch die Saison war dennoch alles andere als zufriedenstellend. Nach dem Aus im Viertelfinale des DFB-Pokals und im Viertelfinale der Champions League waren der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic schon länger angezählt. Am Samstag folgte die Vollzugsmeldung: Kahn und Salihamidzic müssen den Verein verlassen.
Der ehemalige Bayern-Torhüter soll sehr emotional auf seine Ablöse reagiert haben. Kahn schlug nach empörten Tweets doch noch versöhnliche Töne an. “Wir werden uns – wenn alles abgekühlt ist – zusammensetzen und in Ruhe über alles sprechen,” meinte der Titan gegenüber der “Bild.” Ein verstörendes Münchner Meister-Wochenende mit Misstönen und Paukenschlägen bleibt es trotzdem. Auch wenn sich die Fußballer des FC Bayern in Dirndl und Lederhosen am Pfingstsonntag auf dem Marienplatz von Tausenden rot-weiß gekleideter Fans mit ihren Trophäen feiern lassen konnten.
Mittendrin in der Bayern-Meisterschaft war Hasan Salihamidzic, der mit der Mannschaft feierte – im Gegensatz zu Oliver Kahn. Selbst sein Schutzpatron Uli Hoeneß konnte Salihamidzic nicht mehr halten.
Neustart bei den Bayern: Kommt nun Max Eberl?
Apropos Uli Hoeneß. Der Ehrenpräsident hat immer noch die Fäden beim deutschen Rekordmeister in der Hand. Nun äußerte er sich gegenüber dem “Kicker” zu den jüngsten Entscheidungen: “Wir hätten auch bei drei Titeln so gehandelt, die Entscheidung musste so getroffen werden.“ Damit hätte es wohl keine Rolle gespielt, ob die Münchner tatsächlich die Meisterschaft holen oder nicht. Präsident Herbert Hainer und Uli Hoeneß sind allem Anschein nach mit der Entwicklung unzufrieden.
Zudem merkte Hoeneß auch an, dass man eine Trennung im Guten vollziehen wollte. Wir haben uns stundenlang Gedanken gemacht, auch mit Karl-Heinz Rummenigge, wie wir es den beiden so beibringen, dass nichts hängen bleibt.“ Hoeneß geht noch weiter und bezeichnet die Verpflichtung von Kahn sogar als Fehler: “Die große Enttäuschung liegt darin, dass ich gedacht habe, er könnte das Amt qua seiner Persönlichkeit allein ausfüllen, doch er hat sich stattdessen mit seinen Beratern umgeben.“
Ein Nachfolger für Oliver Kahn steht schon fest. Der ehemalige Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen übernimmt die Agenden. Doch wer folgt auf Salihamidzic? Derzeit wird Max Eberl als Kandidat gehandelt. Eberl ist derzeit Sportchef bei RB Leipzig. Doch die Vereinsverantwortlichen scheinen keine Eile zu haben. Wie der “Kicker” weiter berichtet, könnte der Posten von Salihamidzic sogar bis Weihnachten unbesetzt bleiben. So sollen Hoeneß, Rummenigge, Dressen und Tuchel für die Kaderplanung in den nächsten Wochen verantwortlich sein.
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