Ungar Kassai soll ÖFB-Schiedsrichter auf Vordermann bringen
Der Österreichische Fußballbund (ÖFB) hat den ehemaligen internationalen Top-Schiedsrichter Viktor Kassai verpflichtet. Der Ungar fungiert ab Juli als “Technical Director” im Referee Department des ÖFB. Das teilte der Verband am Donnerstag mit.
Der ÖFB hat am Donnerstag eine Top-Verpflichtung bekanntgegeben. Viktor Kassai wird ab Juli als “Technical Director” im Referee Department des ÖFB fungieren. Der Ungar, ein ehemaliger internationaler Top-Schiedsrichter hat sich laut einer Aussendung des Österreichischen Fußballbundes im Bewerbungsprozess unter nationalen und internationalen Kandidaten durchgesetzt. Viktor Kassai leitete unter anderem das Champions-League-Finale 2011 zwischen dem FC Barcelona und Manchester United im Londoner Wembley-Stadion.
Doch auch bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 kam der Ungar zum Einsatz. Darüber hinaus war der ehemalige Weltklasse-Schiedsrichter bei den Europameisterschaften 2008, 2012 und 2016 als Unparteiischer im Einsatz, ebenso bei der WM 2010 in Südafrika. Im Semifinale der Club-WM 2016 war Kassai der erste Referee, unter dessen Leitung in einem offiziellen Bewerbsspiel der VAR aktiv zum Einsatz kam.
❗️Personalnews: Viktor Kassai verstärkt künftig das Referee Department des ÖFB als Technical Director. Herzlich willkommen! https://t.co/WyAHQSgzt2
— ÖFB - oefb.at (@oefb1904) June 15, 2023
Nach dem Ende der aktiven Laufbahn 2019 wurde Kassai als Beobachter und Berater für die UEFA sowie in diversen Nationalverbänden im Schiedsrichter-Management eingesetzt. Seine bisher letzte Station hatte Kassai, der neben Ungarisch und Englisch auch Deutsch spricht, im bulgarischen Verband.
"Nächster wichtiger Schritt im laufenden Prozess"
Für den ÖFB ist die Verpflichtung von Kassai “wie angekündigt der nächste wichtige Schritt im laufenden Prozess der Evaluierung und Professionalisierung des österreichischen Schiedsrichterwesens”. Zuletzt gab es aufgrund von Fehlentscheidungen immer wieder Aufsehen in der Bundesliga. Darüber hinaus solle s auch seit langem Unstimmigkeiten innerhalb der Schiedsrichter-Gilde geben. Als Minuspunkt gilt auch, dass seit 2008 kein österreichischer Unparteiischer bei einer WM oder EM im Einsatz war.
Kassai will das künftig ändern und wird von seinem langjährigen Assistenten an der Linie, György Ring unterstütz. Dieser wird die Position des VAR-Managers übernehmen. Mit ihm gemeinsam werden sich nun Kassai und Ring um die Belange der heimischen Elite-Referees kümmern. Die Tätigkeit der Schiedsrichter-Kommission, des obersten sportpolitischen Gremiums im Schiedsrichterbereich, unter der Leitung von Robert Sedlacek ist unverändert und erfolgt in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem Hauptamt.
Kassai meinte in einer ÖFB-Aussendung über seine neue Aufgabe: “Ich kenne die Herausforderungen, die auf uns warten, und bin gemeinsam mit György Ring hochmotiviert, diese mit dem Team des ÖFB, der Bundesliga und natürlich den Schiedsrichtern in Angriff zu nehmen.”
Sedlacek bezeichnete Kassai als “internationalen Spitzenmann. Sein großes internationales Netzwerk und sein Standing bei der UEFA wird für diesen Prozess sicherlich gewinnbringend”, meinte der Wiener. Auch Bundesliga-Vorstandsvorsitzender Christian Ebenbauer begrüßte die Bestellung Kassais. “Es ist sehr erfreulich, dass wir im Hauptamt neu aufgestellt und gestärkt mit breiter Expertise in die kommende Saison starten können.”
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