Von katarischer Polizei festgehalten: Wieder Wirbel um dänischen Reporter
Rasmus Tantholdt sorgt wieder einmal für Schlagzeilen. Der dänische Reporter ist diesmal laut eigenen Angaben von der katarischen Polizei festgehalten worden. Bereits vor der WM wurde der Live-Einstieg des TV2-Korrespondenten unterbrochen.
Rasmus Tantholdt erlebt bei der Weltmeisterschaft in Katar die nächste Kontroverse. Vor zwei Wochen wurde sein Live-Einstieg für den dänischen Sender TV2 unterbrochen. Trotz einer gültigen Akkreditierung und Drehgenehmigung wurde Tantholdt mit seinem Team von Sicherheitsleuten bedrängt.
Rasmus Tantholdt setzte sich jedoch zur Wehr und meinte gegenüber den Sicherheitskräften: “Sie haben die gesamte Welt eingeladen, hierherzukommen. Warum können wir hier nicht filmen? Das ist ein öffentlicher Ort.” Daraufhin zeigte er seine Akkreditierung. „Wir dürfen filmen, wo wir wollen. Sie drohen uns damit, die Kamera zu zerstören?“ Der Vorfall wurde nach einer halben Stunde geklärt. Die Organisatoren der WM baten daraufhin um Entschuldigung.
Nun hat es erneut einen Zwischenfall gegeben. Der Journalist aus Dänemark wurde laut eigenen Aussagen von der katarischen Polizei festgehalten. Die Begründung: Tantholdt filmte Iraner, die von regierungstreuen Landsleuten angegriffen wurden. Das sagte der Reporter am späten Dienstagabend auf Twitter. Wenige Minuten später gab er bekannt, wieder auf freiem Fuß zu sein.
So now I’m detained by Qatari Police for filming Iranians who was attacked by pro government Iranians.
— Rasmus Tantholdt TV2 (@RasmusTantholdt) November 29, 2022
Er wurde dazu aufgefordert, die Aufnahmen zu löschen. Dies hatte er jedoch verweigert. Später veröffentlichte Tantholdt Aufnahmen, die Auseinandersetzungen zwischen iranischen Fans im Rahmen der WM-Partie des Iran gegen die USA (0:1) zeigten. “Sie greifen uns an. Sie greifen dieses Mädchen für nichts an”, sagte ein Mann, der wie eine weitere Frau ein T-Shirt mit der Aufschrift “Women Life Freedom” (Frauen Leben Freiheit) trug. Unter dem Motto protestieren unzählige Iranerinnen und Iraner in ihrem Heimatland und in anderen Ländern gegen die Führung ihres Landes.
in Qatar
— FREE MAN (@DaanKoopman) November 29, 2022
After the game between Iran and America
Mercenaries of the Iranian regime attacked people
Because it was written on the T-shirt "Woman... Life... Freedom"
They are not safe there
And the Qatari police is just an observer@JasonMBrodsky
Please be responsive#MahsaAmini pic.twitter.com/RmwEumfq8a
Solche Vorfälle zeigen einmal mehr, wieso Katar im Ranking der Pressefreiheit nur auf Platz 119 von 180 zu finden ist. Auch der Live-Einstieg eines argentinischen Kollegen ist während der Weltmeisterschaft in Katar gecrasht worden. Katar-Verantwortliche attackierten einen Reporter aus Argentinien, nachdem dieser einen Fan interviewt hatte. Dem Journalisten wurde mitgeteilt, dass er die Dreharbeiten einstellen solle. So befahl ein Mann dem Reporter aus Argentinien, ihm seinen Presseausweis zu zeigen. Anschließend sagte er dem Kameramann, das Objektiv wegzurichten. Die “Daily Mail” berichtete darüber.
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