Vor Fußball-WM: FIFA schüttet Rekord-Prämien für Frauen aus
Die FIFA wird im Rahmen der Frauen-Weltmeisterschaft Rekord-Prämien ausschütten. Das Gesamtpaket umfasse 152 Millionen Dollar (138 Millionen Euro). Das entspricht etwa einem Drittel des Männer-Preisgelds.
Die FIFA hat sich dazu entschieden, die Prämien im Rahmen der Frauen-Weltmeisterschaft zu erhöhen. Der Fußball-Weltverband schüttet sogar eine Rekord-Prämie aus. Das Gesamtpaket umfasst 152 Millionen Dollar (138 Millionen Euro). Die Summe entspricht etwa einem Drittel des Männer-Preisgelds.
In dem neuen Modell, das die FIFA Anfang Juni der Öffentlichkeit vorlegte, wandern knapp 50 Millionen Dollar direkt als Prämien an alle Spielerinnen. Die 23 Weltmeisterinnen werden je 270.000 Dollar (245.700 Euro) erhalten. “Dank diesem beispiellosen neuen Verteilschlüssel hat jede Spielerin bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023 die Gewissheit, dass sie für ihren Einsatz gemäß Turnierverlauf voll entschädigt wird”, betonte Infantino laut der offiziellen Pressemitteilung.
“Das Jahresgehalt von Profispielerinnen beträgt weltweit im Schnitt circa 14.000 US-Dollar. Die Beträge, die unter diesem einzigartigen neuen Modell ausgeschüttet werden, haben damit effektive und positive Folgen für das Leben und die berufliche Laufbahn dieser Spielerinnen”, erklärte Infantino weiter. Die Beiträge für alle Spielerinnen des Turniers sind zudem zweckgebunden – das heißt, sie dürfen von den Nationalverbänden nicht für andere Kostenpunkte verwendet werden.
Noch ein weiter Weg bis zur Angleichung an den Männer-Fußball
Allerdings ist es noch ein weiter Weg bis zur totalen Angleichung an den Männer-Bereich. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar 2022 betrug die Gesamtdotation 440 Mio. Dollar (400 Mio. Euro), davon bekam Weltmeister Argentinien mit Superstar Lionel Messi am meisten. Doch zweifellos gibt es Bewegung: Das Preisgeld für die WM 2023 sei eine Verdreifachung gegenüber 2019 und eine zehnfache Steigerung im Vergleich zu 2015, rechnete die FIFA vor.
“Unser Ziel ist es, bei den Weltmeisterschaften der Männer 2026 und der Frauen 2027 die gleiche Bezahlung zu haben”, kündigte Infantino im vergangenen März beim FIFA-Kongress in Ruanda an. Dort wurde der Schweizer für weitere vier Jahre in seinem Amt bestätigt. Gleichzeitig rügte er dort die Medien, indem er Bezug auf das monatelange Gezerre um die TV-Rechte für die Frauen-WM nahm. “Wir müssen in diesem Kampf für die Gleichstellung alle auf derselben Seite stehen”, sagte er. “Die FIFA erhöht ihre Schlagzahl, nicht nur mit Worten. Aber leider ist das nicht bei allen in der Branche der Fall.”
Laut Infantino erhielt die FIFA für die Frauen-Übertragungsrechte Angebote, die nur ein Hundertstel der Offerte der jeweiligen Unternehmen für die Männer-WM ausmachten. “Dieselben öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, die von Steuergeldern bezahlt werden, kritisieren die FIFA, weil sie Männern und Frauen nicht die gleiche Bezahlung garantiert”, echauffierte sich Infantino. “Ihr zahlt uns 100-mal weniger, aber eure Einschaltquoten sind ähnlich. Vielleicht 20, 25 Prozent weniger für die Frauen als für die Männer, nicht 100 Prozent. Bieten Sie uns 20-mal weniger an, bieten Sie uns 50-mal weniger an, aber nicht 100-mal weniger!”
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