Wahlvorschlag abgelehnt: Keine Mehrheit für neuen ÖOC-Vorstand
Am Montag ist der Wahlvorschlag für einen neuen Vorstand im Österreichischen Olympischen Komitee im Rahmen einer Außerordentlichen Hauptversammlung mit 31:13 Stimmen bei zwei Enthaltungen abgelehnt worden. Nun wird ein neuer Wahlausschuss eingesetzt. Allerdings droht zuvor ein Rechtsstreit.
Das Theater um die Wahl zum neuen Vorstand im Österreichischen Olympischen Komitee geht weiter. Erst am Montag wurde der Wahlvorschlag für einen neuen Vorstand im Österreichischen Olympischen Komitee im Rahmen einer Außerordentlichen Hauptversammlung mit 31:14 Stimmen abgelehnt. Es gab zwei Enthaltungen. Nun soll ein neuer Wahlausschuss eingesetzt werden. Zuvor droht jedoch ein Rechtsstreit.
Die außerordentliche Hauptversammlung war ursprünglich von den fünf Fachverbänden Schwimmen, Golf, Turnen, Basketball und Ringen einberufen worden. Am Freitag zogen diese den Antrag sowie den Antrag auf Wahlen zurück. Das ÖOC hielt aber am Termin fest und auch an der Abstimmung über den von der aktuellen Führungsriege kritisierten Vorschlag.
Das Duplizieren
Allerdings sind die Antragssteller gemäß eines Gutachtens nun der Auffassung, dass keine außerordentliche Hauptversammlung rechtswirksam stattfinden konnte. Somit wären sämtliche weiteren Schritte des gesamten Vorstandes “nichtig”.
Stimmberechtigt waren die Vertreter von 40 Fachverbänden sowie das IOC-Mitglied (Stoss) und zwei Vertreter der Athletenkommission, je eine Stimme haben Sport Austria und die Dachverbände ASKÖ, ASVÖ und Sportunion.
Von also 47 Stimmberechtigten waren bis auf einen Fachverband (Fechten) alle in einem Wiener Hotel anwesend, die Sitzung war ab 11.00 Uhr anberaumt. Jeweils ein Vertreter eines Fachverbands durfte an der Sitzung teilnehmen. Der Turnverband war mit zwei präsent, da Gabriela Jahn als Mitglied des Wahlvorschlages eine Stellungnahme abgab.
Der Wahlvorschlag sah Stoss weiterhin als Präsidenten vor. Als Vizepräsidentinnen waren Roswitha Stadlober (Ski Austria) und Sonja Spendelhofer (Leichtathletik), als Vizepräsident Thomas Reichenauer (Ringen) gelistet. Der Vorstand sollte sich gemäß Vorschlag zudem aus den Mitgliedern Markus Prock (Rodeln), Gernot Leitner (Volleyball), Martin Poiger (Judo), Elke Romauch (Tennis), Jahn, Horst Nussbaumer (Rudern), Gerald Martens (Basketball) und Arno Pajek (Schwimmen) zusammensetzen.
Streit um Nachbesetzung beim Österreichischen Olympischen Komitee
Das Österreichische Olympische Komitee erlebt derzeit turbulente Wochen. Es tobt ein heftiger Streit um die Nachbesetzung des Vorstandes. Ende Mai hat das ÖOC in einer Vorstandssitzung Berichte des Wahlausschusses über den Wahlvorschlag diskutiert und dem Ausschuss gegenüber sein Misstrauen ausgesprochen. Präsident Karl Stoss kündigte gegenüber der Austria Presse Agentur an, dass man im Juni einen neuen Wahlausschuss einsetzen wird. Dieser soll einen Wahlvorschlag erarbeiten und auf einer Hauptversammlung im Herbst zur Beschlussfassung vorlegen. Stoss gehe es darum, dass auch Athleten im Wahlausschuss vertreten sind.
Konkret ging es um die Unterrepräsentation der Wintersportverbände sowie die Festlegung auf die Vizepräsidenten. Roswitha Stadlober (Ski), Gernot Leitner (Volleyball) und Gerald Martens (Basketball) wurden laute Medien bereits als Vizepräsidentin und Vizepräsidenten genannt. Der Wahlvorschlag sei im Vorfeld an die Medien kommuniziert worden. bevor er die Athletenkommission und den Vorstand erreicht hatte. Das war für uns alle sehr, sehr irritierend und hat auch zu diesem Vertrauensverlust geführt”, sagte Stoss weiter. Mit 12 von 14 Stimmen fiel der Misstrauensausspruch eindeutig aus.
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