Wegen Energie-Krise: Erste Eishallen in Norwegen müssen schließen
Der extreme Anstieg der Energiekosten bereitet auch der Sportwelt große Sorgen. In Norwegen mussten die ersten Eishallen bereits vor Beginn der Eishockey-Saison schließen. Norwegische Eishockey-Nationalspieler nahmen sich dabei kein Blatt vor den Mund und kritisierten die Politik scharf.
Die Energiepreise steigen rasant an. Das stellt auch die Betreiber von Eishallen vor große Sorgen. Auch im ansonsten sehr reichen Norwegen mussten die ersten Eishallen schließen. Davon war besonders der Eishockey-Verein Naerbö betroffen. Aufgrund der nicht zu stemmenden Preise musste man dicht machen. Ein ähnliches Szenario droht nun dem kleinen Verein aus Akershus, Nes IK. Das Schicksal des Eishockey-Clubs schlug hohe Wellen.
Nes IK schlug nach der letzten Abrechnung Alarm. Der Chef des Vereins teilte über Facebook mit, dass der Stromanbieter nun eine Zahlung von 400.000 NOK pro Monat (etwa 39.500 Euro). “In der ersten Woche, in der wir das Gefriersystem einschalteten und mit der Eisherstellung begannen, betrug die Stromrechnung etwa 82.000 NOK pro Monat. Das war schon viel mehr, als wir letztes Jahr für die teuersten Monate bezahlt haben,” meinte Vereinschefin June Sundheim Sandum im Gespräch mit “Dagbladet” und fügte hinzu: “Wir haben eine Verantwortung dafür, dass der Betrieb des Vereins weiter gewährleistet ist. Ich befürchte, wir müssen die Halle schließen, noch bevor die Saison begonnen hat. Es ist für uns alle eine sehr schwierige Situation.”
Scharfe Kritik gab es indes vom norwegischen Nationalspieler Martin Röymark. Dieser bezeichnete die Situation als “absolut skandalös”. “In den letzten Jahren haben wir die Pandemie gehabt, wo Erwachsenen und Kindern der Sport untersagt wurde. Jetzt wiederholt sich alles wegen der Energiekrise. Für einen Verein in privater Hand, der ehrenamtlich geführt wird, ist das absolut unmöglich,” ließ Röymark seinem Unmut freien Lauf.
Er richtete zugleich einen Appell an die Politik, Lösungen zu erarbeiten: “Diejenigen, die an der Macht sind, müssen nun entscheiden, ob der Sport für sie wichtig ist. Falls ja, braucht es Lösungen.” Der norwegische National-Spieler verweist auch darauf, dass diese Problematik nicht nur den Eishockey-Sport betrifft. Sein Kollege Alexander Bonsaksen pflichtete ihm bei. “Das ist eine Schande. Die Politik sollte die Energie zumindest für die Sportvereine sicherstellen,” meinte Bonsaksen im Interview mit dem Sender TV2.
22 Eisschnelllauf-Hallen in den Niederlanden geschlossen
Die Hilfe muss laut dem norwegischen Eishockey-Star so schnell wie möglich kommen. Man muss bereits drei Monate im Voraus die Stromrechnung bezahlen. Laut Sandum könne man es sich nicht leisten, 500.000 NOK monatlich zu zahlen. Das Land befindet sich in einer schwierigen Situation, obwohl das Land eines der reichsten der Welt ist und über ein riesiges Öl- und Gasvorkommen verfügt.
Doch nicht nur Norwegen, sondern auch die Niederlande haben die steigenden Energiekosten mit voller Wucht erwischt. 22 Eisschnelllaufhallen mussten schließen. Dabei gilt der Eisschnelllauf als Nationalsport in den Niederlanden.
Kommentare