Wegen rassistischer Beleidigungen gegen Lukaku: Lazio Rom verurteilt
Lazio Rom muss demnächst ein Ligaspiel vor halbleeren Rängen austragen und darüber hinaus eine Geldstrafe von 50.000 Euro zahlen. Grund dafür sind rassistische Beleidigungen gegen AS-Roma-Stürmer Romelu Lukaku. In der Urteilsbegründung bezeichnete das Sportgericht des italienischen Fußballverbandes den Club am Freitag als “Wiederholungstäter”.
Die Fans von Lazio Rom sorgen derzeit für negative Schlagzeilen. So wurde das Stadtderby gegen AS Roma zuletzt von schweren Krawallen überschattet (eXXpress berichtete). Nach dem 1:0 im Viertelfinale des italienischen Fußball-Cups gingen Fans beider Mannschaften am Mittwochabend vor dem Olympiastadion aufeinander los. Es flogen Steine, auch gegen die Polizei. Darüber hinaus feuerten beide Lager Böller ab und machten Jagd aufeinander. Es gab mindestens drei Festnahmen.
Beim Überfall einer Gruppe von Lazio-Fans auf eine Bar, die normalerweise von AS-Anhängern besucht wird, wurde ein Mann durch einen Messerstich in den Unterleib schwer verletzt. Bereits vor dem Spiel hatte es einen Eklat gegeben. Mehrere Lazio-Anhänger reckten den Arm in die Höhe und zeigten den Faschisten-Gruß. Die Geste heißt in Italien “saluto romano” (römischer Gruß) und ist dort verboten.
Nun wurde Lazio wegen rassistischer Beleidigungen gegen AS-Roma-Stürmer Romelu Lukaku zu einer Geldstrafe von 50.000 Euro verurteilt. Darüber hinaus muss man demnächst ein Ligaspiel vor leeren Rängen austragen. Während der Partie flogen zudem immer wieder Knallkörper und Flaschen. 90 Prozent der 16.000 Lazio-Anhänger in den entsprechenden Stadionbereichen seien an den rassistischen Sprechchören und anderen Ausschreitungen beteiligt gewesen, hieß es im Bericht der Sportjustiz.
Bei Lazio-Spielen kam es häufiger schon zu solchen Szenen. In der Fangemeinde des Clubs gibt es eine größere Gruppe von rechten Unterstützern, die auch das SS-Zeichen in Runenschrift verwenden. Der Verein heißt offiziell S.S. (Società Sportiva) Lazio.
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