Weißrussische Athletin Timanowskaya beantragt kein Asyl in EU-Land
Die weißrussische Athletin Timanowskaja, die den eigenen Trainer kritisiert hatte und aufgrund dessen von Tokio sofort „gewaltsam“ zurück nach Weißrussland geflogen werden sollte, soll doch kein Asyl in Österreich oder einem anderen EU-Land beantragt haben.
Die Läuferin Kristina Timanowskaja ist nach Angaben des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) momentan „sicher und geschützt”. Die Sportlerin, die nach Einschätzung der Opposition von den autoritären Behörden ihres Landes von Olympia aus Tokio entführt werden sollte, habe die Nacht in einem Hotel am Flughafen Haneda verbracht, sagte IOC-Sprecher Mark Adams. ÖOC-Präsident Karl Stoss erklärte, sie sei an das UN-Flüchtlingskommissariat vermittelt worden.
Chef des ÖOV: „Wir sind in keiner Weise involviert“
Laut dem Chef des Österreichischen Olympischen Komitees werde Timanowskaja „geholfen und sie wird bestmöglich beraten“. Von Asylansuchen sei aber aktuell keine Rede. „Für kein europäisches Land“, sagte Stoss. „Es stimmt, dass ÖLV-Nationaltrainer Philipp Unfried mit ihr im Vorfeld der Spiele zusammengearbeitet hat. Er steht aber aktuell nicht in Kontakt mit Timanowskaja, ist in die diplomatischen Verhandlungen naturgemäß nicht eingebunden. Das gilt auch fürs ÖOC. Wir sind in keiner Weise involviert.“ Unfried schreibt die Trainingspläne für Timanowskaja.
Der „letzte Diktator Europas,“ Aleksandar Lukaschenko geht mit Oppositionellen, aber auch mit Kritikern nicht zimperlich um. Für einen große diplomatische Krise sorgte zuletzt vor knapp zwei Monaten die Entführung einer Ryanair-Maschine und der damit einhergehenden Zwangs-Landung in Minsk, um den an Bord befindlichen Oppositionellen Roman Protassewitsch und seine 23-jährige Freundin festzunehmen.
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