Wenn Russen starten: Schwedische Biathletinnen wollen WM boykottieren
Die schwedischen Biathletinnen drohten mit einem Boykott der Ski-WM in Planica, sofern russische Athleten an den Start gehen sollten. Derzeit sind Sportler aus Russland und Weißrussland von Bewerben ausgeschlossen. Doch FIS-Generalsekretär Michel Vion betonte zuletzt, dass man über eine Rückkehr nachdenkt.
Mit einer harten Ansage ließen die schwedischen Biathletinnen aufhorchen. Man will die Ski-WM in Planica (21. Februar bis 5. März) boykottieren, sofern russische Sportler an den Start gehen sollten. Derzeit sind Athleten aus Russland und Weißrussland von internationalen Skibewerben ausgeschlossen. Grund ist der Angriffskrieg auf die Ukraine. Doch Michel Vion ließ zuletzt beim Forum Nordicum mit einer brisanten Aussage aufhorchen. Der FIS-Generalsekretär betonte, dass Athleten aus Russland und Weißrussland schon bald wieder antreten dürfen, sogar schon im Laufe dieser Saison.
Der Franzose Vion berichtete in Slowenien von der Initiative Bachs, diese Sportler wieder zuzulassen. “Das IOC beginnt mit den internationalen Verbänden daran zu denken, ihnen die Türen zu öffnen. Sport soll unabhängig von der Politik gesehen werden”, erklärte der Ex-Skirennläufer (62).
Bei der Ski-WM könnten so Sportler aus Russland und Weißrussland unter neutraler Flagge antreten. Der Skiverband wird darüber am 22. Oktober beraten. Davon sind die schwedischen Biathletinnen allerdings überhaupt nicht begeistert. “Hier geht es um viel mehr als nur Sport, ein Boykott wäre selbstverständlich“, sagte Maja Dahlqvist, die bereits Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften gewonnen hat, gegenüber Aftonbladet.
Linn Svahn schloss sich der Meinung ihrer Teamkollegin an. “Das ist nicht richtig. Solange Krieg in der Ukraine ist, geht das nicht. Ich nehme lieber nicht an der WM teil,” betonte sie. Auch norwegische Athleten haben eine ähnliche Einstellung. Die FIS würde in jedem Fall der Empfehlung des IOC folgen. Wettkämpfe in Russland und Weißrussland werde es demnach aber weiterhin nicht geben. Angestrebte Nationenwechsel von Russen – ein Duo wollte für Israel antreten – sind laut Vion zu spät beantragt worden
Kommentare