Rakow kam mit der Grazer Intensität nicht zurecht. Die polnischen Fans beklatschten im anständig besuchten Sportpark von Sosnowiec – Rakows Heimstadion erfüllt die UEFA-Kriterien nicht – ein Team, das es selten in die Nähe des Strafraums schaffte. Anders die Gäste: Nach feiner Kombination hatte Stefan Hierländer freie Schussbahn, aber nicht die Verarbeiterqualität von Böving (37.), in der Nachspielzeit der ersten Hälfte fehlten Gregory Wüthrich mit einem Schuss aus 25 Metern nur Zentimeter.

Nach dem Seitenwechsel zündete Sturm ein Chancenfeuerwerk, schlug daraus aber kein Kapital. Ein Wlodarczyk-Kopfball geriet nach Gazibegovic-Flanke zu zentral (52.), dann schoss Böving nach artistischer Vorarbeit von Alexander Prass im Fallen drüber (54.). Bei einem Lattentreffer von Otar Kiteishvili war Goalie Vladan Kovacevic ebenso noch dran (58.) wie bei Prass’ Direktabnahme (66.). Fehlte den Steirern vorne nur die Effektivität, war es hinten in dieser Phase teils auch Konsequenz. Srdan Plavsic (54.) und Fran Tudor (56.) nahmen die Gastgeschenke am holprigen Rasen nicht an.

Angesichts der knappen Führung versuchte Ilzer mit den drei Offensiv-Jokern Sarkaria, Seedy Jatta und Bryan Teixeira die Entscheidung herbeizuführen. Weil die Konter weiter unzureichend ausgeführt wurden, stand die Partie bis zuletzt auf Messers Schneide. Gegen harmlose Polen verlebte Kjell Scherpen im Sturm-Tor aber bis zuletzt einen ruhigen und letztlich erfolgreichen Abend.