Wirbel nach Testspiel in Maria Enzersdorf: Zwei Iraner nach Protesten angezeigt
Bei einem Freundschaftsspiel in Maria Enzersdorf zwischen dem Iran und Senegal (1:1) kam es zu zwei Anzeigen. Am Dienstagabend wurden Anzeigen gegen zwei Iraner verzeichnet. Darüber hinaus schafften es fünf Afghaner ohne Akkreditierung in das Stadion. Das Spiel fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Am Dienstagabend trafen Iran und Senegal im Rahmen eines Freundschaftsspiels aufeinander. Dabei sind zwei Anzeigen verzeichnet worden. Laut Polizeiangaben kam es zu einem Tumult beim Spielerausgang beziehungsweise bei der Ausfahrt. Die Kundgebung gegen Menschenrechtsverletzungen in Zusammenhang mit dem Tod der Iranerin Mahsa Amini verlief zuvor ruhig. Das Spiel fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt und endete mit 1:1.
Polizeisprecher Johann Baumschlager gab bekannt, dass an der angemeldeten Kundgebung 100 Personen teilgenommen haben. Während des Spiels schafften es laut Baumschlager fünf Afghaner ohne Akkreditierung in das Stadion. Die betreffenden Personen wurden anschließend aus dem Stadion begleitet.
Die eigentliche Kundgebung endete gegen 18.15 Uhr, danach versammelten sich nach Angaben von Baumschlager bis zu 30 Personen im Bereich des Spielerausgangs, auch eine Ausfahrt wurde blockiert. Ein Iraner gab danach an, von einem Fahrzeug der iranischen Entourage verletzt worden zu sein. Der Lenker war weitergefahren, wurde aber wenig später angehalten. Er bestritt, das Opfer, das eine medizinische Behandlung zunächst verweigerte, angefahren zu haben. Der iranische Lenker werde der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wegen versuchter schwerer Körperverletzung angezeigt, sagte Baumschlager zur Austria Presse Agentur (APA).
Anzeige nach Widerstand gegen die Staatsgewalt
Im Zusammenhang mit dem Tumult vor dem Stadion gab es auch eine weitere Anzeige gegen einen iranischen Staatsbürger. Gegenständlich war in diesem Fall Widerstand gegen die Staatsgewalt. An Ort und Stelle waren bei der Kundgebung und danach Mitglieder der Einsatzeinheit, Polizisten aus der Region sowie mehrere Security-Mitarbeiter. Der Spielerbus der iranischen Nationalmannschaft wurde “von Beamten zur Unterkunft begleitet”, betonte Baumschlager. Diese Fahrt sei reibungslos verlaufen.
Im Match selbst waren die Afrikaner durch ein Eigentor von Morteza Pouraliganji (55.) in Führung gegangen. Bayer Leverkusens Stürmer Sardar Azmoun sorgte allerdings in der 64. Minute für den raschen Ausgleich.
Ein Video auf dem englischen Twitter-Kanal “Football Daily” zeigt Southgate, der das Spiel in der motion_invest Arena offenbar aus dem Grund besuchen wollte, um den englischen WM-Gruppengegner Iran zu studieren. Demnach musste der 52-Jährige erst mit Ordnern diskutieren, um in das Stadion gelassen zu werden. Laut dem Kommentar im Video schaffte es Southgate aber schließlich hinein. Die Partie der beiden WM-Teilnehmer endete mit 1:1.
Kommentare