Die steigenden Kosten für Strom und Gas stellen die Sportvereine vor eine große Herausforderung. Auch in anderen Lebensbereichen gab es eine massive Kostenexplosion. Die SPORTUNION hat dies zum Anlass genommen, um eine Vereinsbefragung zum Thema Nachhaltigkeit durchgeführt. 430 Vereine haben insgesamt mitgemacht. Tatsache ist: Die kalte Jahreszeit steht vor der Türe. Viele alte, noch günstige Energieverträge laufen bald aus. Die Kosten explodieren, Strom und Heizen sind für viele kaum noch leistbar, auch für den Sport wird die Situation immer bedrohlicher.

Von allen Seiten wird zum Energiesparen aufgerufen, die Bedeutung von Nachhaltigkeit nimmt stark zu. Die SPORTUNION hat auf Verbandsebene bereits Maßnahmen wie papierlose Sitzungen, Fahrgemeinschaften oder Investitionen in Photovoltaik- Anlagen gesetzt.

Drei Säulen

Laut dem Dachverband brauche es drei Säulen, um den Sport am Leben zu erhalten und nachhaltiger zu gestalten. Zum einen fordert man rasch Energie-und Teuerungsausgleichsmaßnahmen seitens der Bundesregierung. Die SPORTUNION schlägt hierfür die Erweiterung des NPO-Fonds vor. Darüber hinaus brauche es mittelfristig ein staatlich gefördertes Sanierungs-und Umrüstungsprogramm für Sportstätten und Vereinsanlagen. Zusätzlich dazu will die SPORTUNION aber auch selbst dazu beitragen, die Energiereduktion voranzutreiben.

SPORTUNION-Präsident Peter McDonaldSPORTUNION

Ein großer Teil der Umfrage betraf Energiethemen. Schon jetzt gibt rund jeder zehnte Verein mit eigener Sportstätte mehr als ein Viertel seines Gesamt-Jahresbudgets für Strom- und Energie aus. Die Kosten drohen dabei aber drastisch in die Höhe zu schießen. Die Situation ist bei jedem Verein und jeder Sportstätte verschieden. Manche habe noch langfristige und günstige Altverträge, einige zahlen schon jetzt deutlich mehr, bei vielen läuft der Vertrag mit Jahresende aus.

„Es liegt auf der Hand, dass die Kosten für viele Vereine nicht mehr zu stemmen sein werden, und braucht eine Lösung auf politischer Ebene. Wir fordern von der Politik einen raschen Energie- und Teuerungsausgleich sowie Sanierungs- und Umrüstungsförderung von Sportstätten. Durch Investitionen in die Nachhaltigkeit kann der Energiebedarf langfristig deutlich gesenkt werden. Generell sollten gemeinnützige Organisationen wie Sportvereine bei allen Klima- und Umweltförderungen auf allen Ebenen weiterhin antragsberechtigt sein. Diesbezüglich hat sich zuletzt schon einiges getan, über die vorhandenen Fördermöglichkeiten muss aber besser informiert werden. Zudem wäre etwa ein Zugriff der Vereine auf den Reparaturbonus wünschenswert,” meint SPORTUNION-Präsident Peter McDonald.

Öffentliche Anreise oft unmöglich

Bei immerhin 41 Prozent der Sportstätten ist eine öffentliche Anreise nur sehr schwer oder gar nicht möglich. Bei rund jedem dritten Verein wurden bereits Maßnahmen gesetzt, die Mitglieder dazu bringen sollen, ihr Auto zuhause stehen zu lassen. „Es ist gut, dass sich viele Vereine hier Gedanken machen, aber auch noch Potenzial da. Es wäre wichtig, noch mehr auf Fahrgemeinschaften zu setzen oder wenn möglich gar auf das Fahrrad und die eigenen Beine. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung wäre es, ein eigenes Klimaticket für Vereinsgruppen zu entwickeln“, erklärt Peter McDonald.

Immerhin 70 Prozent aller Vereine bieten ihren Mitgliedern Vereinskleidung zum Kaufen an oder stellen sie kostenlos zur Verfügung. Ein Viertel der Befragten achtet bei der Vereinskleidung darauf, dass sie aus nachhaltigem Material besteht. Bei der Umfrage stellte sich heraus, dass die überwiegende Mehrheit der Vereine noch nicht wirklich darauf achtet, eine energiesparende Waschtemperatur zu wählen. „Wer die Waschtemperatur für seine Dressen richtig wählt, kann nicht nur umweltfreundlich waschen, sondern auch sparen. Das 40 Grad Programm spart zum Beispiel im Vergleich zum 60 Grad Programm rund 45 Prozent Strom“, rechnet der SPORTUNION-Präsident vor. Generell sollte kaltes Wasser von den Sportlern überall da genutzt werden, wo es möglich und sinnvoll ist.