„Es geht um insgesamt 8.557 Menschen, die womöglich ganz oder teilweise keinen Impfschutz erhalten haben, obwohl sie davon ausgehen“, sagte Frieslands Landrat Sven Ambrosy (SPD) am Dienstag in Jever. Die betroffenen Personen würden nun vom Landkreis angeschrieben, um ihre möglicherweise fehlende Impfung nachzuholen.

Brisant: Eine Mitarbeiterin des Impfzentrums Friesland soll statt Vakzinen Kochsalzlösung gespritzt haben. „Wir haben den begründeten Verdacht für eine Gefahr“, sagte Peter Beer, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland, auf einer Pressekonferenz.

Auch Pfleger unter den Geimpften

Bei den Betroffenen soll es sich vor allem um über 70 Jahre alte Menschen handeln, die zwischen dem 5. März und 20. April das Impfzentrum Friesland in Schortens-Roffhausen besucht haben. Geimpft wurden im betreffenden Zeitraum aber auch Mitarbeitende von Hospizen und mobilen Pflegediensten, Erzieher sowie Ärzte.

Die verdächtige Mitarbeiterin gab an, sie habe vertuschen wollen, dass ihr eine Ampulle heruntergefallen war. In den niedersächsischen Impfzentren wurde danach ein Vier-Augen-Prinzip eingeführt, um solche Fälle künftig zu vermeiden. Die Frau wurde nach Bekanntwerden des Falles entlassen.