Das große innenpolitische Spektakel SPSDS – die SPÖ sucht den Superstar – läuft noch länger als bis zum heute Mitternacht festgelegten Ende der Mitgliederbefragung: Die rote Kamikaze-Aktion (ohne Außenfeind) wird noch bis zum 22. Mai andauern. Und das hat durchaus interessante Ursachen: So muss nun bis zu fünf Tage abgewartet werden, damit mit Sicherheit alle auch heute noch per Post abgeschickten Stimmzettel gewertet werden können. Ab Montag wird dann von einer von der SPÖ unabhängigen privaten Firma ausgezählt – das dauert angeblich mehrere Tage, auch wenn sicher nicht mehr als 140.000 Votings zu zählen sind.

Am 18. Mai ist dann ein Feiertag (Christi Himmelfahrt), da werde sicher kein Ergebnis der Mitgliederbefragung präsentiert, erfuhr der eXXpress aus der SPÖ-Zentrale.

Das Duplizieren

Am Freitag nach Christi Himmelfahrt will aber die SPÖ-Wahlkommission die mit Hochspannung erwartete Ergebnis-Show auch nicht durchziehen – ein Fenstertag, wer will da schon arbeiten?

Dann kommt das Wochenende, aus dem viele Genossen mit nur einem Urlaubstag ohnehin einen Kurzurlaub (siehe oben) gebastelt haben. Somit ist klar: Der Ausgang des Votings wird erst am Montag, dem 22. Mai, präsentiert.

Innerparteilich sorgt diese zwölftägige Wartezeit auf dieses wichtige Ergebnis auch für kritische Stimmen: Immerhin ginge es darum, wer im kommenden Nationalratswahlkampf den Anspruch auf die Kanzlerschaft stellen soll – da sollte doch zu erwarten sein, dass noch vor dem Feiertag ein klares Ergebnis vorliegt.

Die Stimmung in der SPÖ-Zentrale in der Wiener Löwelstraße sei jedenfalls gut: Pamela Rendi-Wagner erhalte extrem viel Zuspruch, die korrekt gewählte Parteichefin warte gelassen auf das Ergebnis, erfuhr der eXXpress.

Ihre Herausforderer Andreas Babler und Hans Peter Doskozil, die bekanntlich Rendi-Wagner stürzen wollen, haben nun noch bis heute Mitternacht Zeit, um Anhänger für diesen Versuch zu mobilisieren.