Der enttäuschende Riesentorlauf-Auftakt in Sölden ist vergessen. In Val d’Isere haben sich die ÖSV-Läufer in dieser Disziplin stark verbessert gezeigt. Am Samstag wurde Manuel Feller bei schwierigen Verhältnissen Zweiter. Darüber hinaus kamen Stefan Brennsteiner (7) und Marco Schwarz (8) ebenfalls in die Top Ten. Als klarer Sieger mit 1,40 Sekunden Vorsprung zog der Schweizer Marco Odermatt wieder einmal einsam seine Kreise. Dritter wurde der Slowene Zan Kranjec.

Odermatt ist nun in zehn Weltcup-Riesentorläufen in Folge auf das Podest gefahren, sieben davon hat er gewonnen. Disziplinübergreifend sicherte er sich sogar seinen elften Podiumsplatz in Serie. Seine Spitzenposition im Gesamtweltcup festigte der Schweizer (25) mit seinem insgesamt 14. Weltcup-Sieg auch, zumal Herausforderer Aleksander Aamodt Kilde das Technik-Wochenende in Frankreich auslässt. Der Titelverteidiger liegt nun 140 Punkte vor dem Norweger, der sich aktuell auf das nächstwöchige Mammutprogramm in Südtirol vorbereitet, wo fünf Rennen in fünf Tagen warten.

Odermatt fuhr zweimal Laufbestzeit, der große Rückstand stimmte Feller nicht unbedingt zufrieden. “Es war zweimal passabel, der erste Durchgang sicher besser als der zweite. Aber ich habe gekämpft bis zum Schluss”, sagte der Tiroler, der in Sölden nur 16. gewesen war. Für ihn war es der 16. Weltcup-Podestplatz in seiner Karriere und der fünfte im Riesentorlauf. Ein Sieg in dieser Disziplin geht ihm noch ab. “Da müssen wir weiterarbeiten, aber die Platzierung passt definitiv”, erklärte Feller und verriet: “Heute in der Früh, als ich aufgestanden bin, habe ich mich nicht ganz so fit gefühlt, muss ich ganz ehrlich sagen. Umso größer ist die Leistung einzuschätzen.”

Feller mit ansehnlicher Fahrt unter schwierigen Bedingungen

Der Trainer von Marco Odermatt, Helmut Krug setzte den Kurs. Im oberen Teil und bei einer unruhigen Piste durch viel Neuschnee gelang Feller eine ansehnliche Fahrt. “Ich habe versucht, dass ich die Ski nach unten fahren lasse. Das ist ganz gut gelungen”, meinte er im ORF-Interview. “Der Odi ist immer in einer eigenen Liga eigentlich”, wusste er da aber schon, dass Odermatt auch an diesem Tag kaum zu biegen sein würde.

Der von ÖSV-Riesentorlauf-Gruppencoach Michael Pircher gesetzte zweite Durchgang war um einiges rhythmischer und erlaubte Brennsteiner (+2,42) nach ausgestandener Meniskusverletzung und Schwarz (+2,63) den Angriff. Patrick Feurstein kam auf Position 21.

Roland Leitinger, der nach einem Kreuzbandriss nach über einem Jahr Pause sein Comeback gab, fiel in der Entscheidung wegen eines großen Rutschers und anderen kleinen Fehlern an die 27. Stelle zurück und schloss damit das Klassement ab. “Es hat leider überhaupt nicht mehr funktioniert. Ich habe die Schwünge nicht so kurz gehalten, da hat jetzt einiges gefehlt im zweiten Durchgang”, meinte der Salzburger angesichts von 6,39 Sekunden Rückstand. “Wenn man ein Jahr lang nicht fährt und dann nur mehr kämpft, ist es natürlich nicht leicht. Ich hätte es mir natürlich anders vorgestellt.”