Die SPÖ beschäftigt sich am heutigen Dienstag ein weiteres Mal mit sich selbst. Seit dem Vormittag tagt die Wahlkommission zum ersten Mal, die über Mitgliederbefragung wachen soll. Damit wird formal feststehen, wer von den 73 Bewerbern die geforderten 30 Unterstützungserklärungen gesammelt und somit tatsächlich der rote Spitzenkandidat bei der nächsten Nationalratswahl wird.

Gegen Mittag dann der Paukenschlag: Ersten Informationen zufolge haben 70 Bewerber ihre Kandidatur wieder zurückgezogen. Nur der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler stellen sich dem parteiinternen Kampf gegen Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner.

Babler auf "Basistour", Doskozil auf "Freundschaftstour"

Die Befragung der 147.000 Mitglieder läuft von 24. April bis zum 10. Mai. Geklärt werden muss in dem misstrauensgeladenen Konflikt darüber hinaus, wer die Auszählung der Stimmen übernehmen wird. Dann kann der rote Wahlkampf mit 3. Juni offiziell starten. Während Parteichefin Pamela Rendi-Wagner sich öffentlich erhaben und distanziert gibt, bemühen sich die beiden bekanntesten Herausforderer, der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler, offensiver um die Zuneigung der Parteibasis. Babler beginnt am Dienstag seine “Basis-“, Doskozil diese Woche eine “Freundschaftstour”.

"Müssen schwarz-blau verhindern"

Als offensiver Unterstützer Doskozils trat am Osterwochenende wieder Max Lercher, einst Bundesgeschäftsführer unter Christian Kern, auf. Er bekannte sich in einer Aussendung zum Programm des burgenländischen Parteichefs, das “zentrale Punkte, die die Lebensrealitäten der wirklichen Leistungsträger in unserem Land entscheidend verbessern” enthalte: “Es ist nicht nur drauf ausgelegt, die SPÖ wieder als geeinte Kraft zu positionieren, sondern untermauert auch den Willen, wieder Wahlen zu gewinnen und Schwarz-Blau zu verhindern.”