Nicht nur der Rauswurf beim Zahlungssystem SWIFT erschwert zur Zeit die internationalen Geldtransfers. Auch der Zugang zu seinen Devisen- und Goldreserven ist für Russland nur sehr eingeschränkt möglich.  Laut “Handelsblatt” verkündete das russische Finanzministerium die Überweisung, die Empfänger hätten allerdings noch nichts erhalten.

Dennoch gibt es in diesem Fall eine 30-tägige Nachfrist. Erst wenn sie verstreicht, wird dies als offizieller Zahlungsausfall betrachtet. Eine Überweisung mit dem abstürzenden Rubel würde als “technischer Zahlungsausfall” gewertet werden.

1917 schon einmal Verbindlichkeiten nicht bedient

Nach offiziellen Angaben verfügt Moskau über 311 Milliarden Dollar (280 Mrd. Euro) an Wertpapieren sowie 152 Milliarden Dollar (etwa 137 Mrd. Euro) als Bargeld bzw. Einlagen bei ausländischen Geldinstituten.

Bisher kam so ein Totalausfall nur einmal vor: 1917 erklärten die herrschenden Bolschewisten, Schulden und andere Verbindlichkeiten aus der Zarenzeit nicht anzuerkennen.

Zahlungsunfähig, aber nicht pleite

So ein Zahlungsausfall würde auch Österreich treffen: Nach Informationen der Nationalbank halten Privatpersonen direkt und über Fonds rund 230 Millionen Euro an russischen Wertpapieren.