Die steirische Polizei hat in Kooperation mit internationalen Polizeibehörden in Slowenien, Kroatien und Polen eine Schlepperbande zerschlagen. Mindestens sieben Männer wurden festgenommen, die zwei mutmaßlichen Haupttäter sind nun in Graz in Haft. Die Bande soll über 100 Menschen – Afghanen, Iraker, Pakistani – illegal in die Steiermark gebracht haben. Dabei wurden rund 280.000 Euro lukriert, wie die Landespolizeidirektion am Freitag mitteilte.

Iraker und Tunesier bereits 2021 festgenommen

Im Laufe langjähriger Ermittlungen und dabei erfolgter Festnahmen von Schleppern waren Ermittler des Landeskriminalamtes der Bande auf die Spur gekommen. Zwischen September 2019 bis März 2021 hatte man sieben Schlepper von offenbar ein und demselben Netzwerk geschnappt. Es handelt sich dabei um Männer im Alter von 24 bis 47 Jahren. Sie stammen aus dem Irak, Pakistan, Georgien und der Ukraine. Gegen einen weiteren Mann wurde ein Europäischer Haftbefehl erwirkt.

Die auch international geführten Ermittlungen führten letztlich zu zwei Hintermännern. Der Iraker (40) und der Tunesier (42) konnten Ende des Vorjahres in Polen verhaftet werden. Sie wurden nun nach Österreich ausgeliefert, wo sie in der Justizanstalt Graz-Jakomini auf ihren Prozess warten. Die Organisation rund um die beiden Haupttatverdächtigen soll bei 24 Fahrten insgesamt 102 Personen aus dem Irak, Pakistan und Afghanistan illegal in die Steiermark geschleppt haben. Dabei verwendeten sie bei den Fahrten über Kroatien und Slowenien großteils angemietete Fahrzeuge aus Slowenien. Die beiden Männer legten bisher kein Geständnis ab.

40.000 Aufgriffe 2021

In Österreich wurden im vergangenen Jahr alleine 40.000 Menschen an der Grenze aufgegriffen, die illegal und teils mit Hilfe von Schleppern die Landesgrenzen passiert hatten.