Durchgeschüttelt in einem Achterbahn-Wahlkampf zwischen sensationellen Meinungsumfragen und vielen Vorwürfen setzte sich Annalena Baerbock anfangs ganz gerne in das Tipi zwischen die beiden elfjährigen Hobby-Reporter: Was könnte hier bei diesem Pro7-Format schon schiefgehen?

Nach den Themen Benzinpreis und Fangenspielen wird der Ton der Kids dann in der sechsten Minute (siehe Video) etwas rauer: “Stimmt es, dass du deinen Lebenslauf cooler gemacht hast”, wird die Grüne da knallhart gefragt. Oder: “Meine Lehrerin sagt, ich darf nicht abschreiben. Aber warum darfst du das?” Und: “Bist du schuld daran, dass die Grünen gerade verlieren?”

Harte Fragen im zweiten Teil des Tipi-Auftritts: Annalena Baerbock mit Pauline

Für den Wahlkampfbeginn gab sich Baerbock eine "3-"

Die grüne Spitzenkandidatin hielt sich wacker – sie lächelte selbst zu den härtesten Fragen, auch wenn ihr Schlucken oder ein schneller dunkler Blick ihre tatsächlich Meinung über die Fragen der Kids zu verraten schienen. Und natürlich dachten sich nicht wenige Zuseher: “Waren das Fragen von Kindern? Wirklich?” Vermutlich dürften drei, vier Politik-Redakteure etwas mitgeholfen haben. Was der TV-Show einen etwas schalen Beigeschmack brachte: Werden Kinder mit Fragen vorgeschickt, die erwachsene Redakteure nicht zu stellen wagen?

Sympathisch kam Baerbock bei der Selbsteinschätzung des grünen Wahlkampfs rüber: Mit “3- am Beginn” lag sie da auch objektiv nicht falsch. Die netten Antworten bei den Fragen von zwei gebrieften Pro7-Kindern werden da vermutlich auch nicht mehr eine Eins bringen.