Im ersten Prozess nach der Ibiza-Affäre wurde am Freitagnachmittag ein Hammer-Urteil gesprochen: Der ehemalige Vizekanzler und Ex-FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache wurde wegen Bestechlichkeit zu 15 Monaten bedingter Haft verurteilt. Viele Prozessbeobachter waren überrascht von der Härte dieses Urteils, die Beweislast galt im Vorhinein als eher „dürftig.“

Urteil könnte bei kommenden Prozessen zu Verhängnis werden

Zum Verhängnis werden könnte HC Strache das Urteil bei weiteren Prozessen, wie beispielsweise der Spesen-Affäre – denn die Strafe ist azu drei Jahren auf Bewährung ausgesetzt. Wird er in einem der kommenden Prozessen schuldig gesprochen, könnte es sein, dass er ins Gefängnis muss. Strache kündigte nach dem Prozess noch vor Ort an, „in volle Berufung zu gehen.“

Bedankt sich bei Gericht

Einen Tag nach dem Urteil gab er nun auch auf Twitter ein Statement zum Prozess ab. Dieses beginnt mit den Worten „Ein neuer Tag… In schwierigen Zeiten, hilft es manchmal sich die positiven Seiten vor Augen zu führen.“ In seinem Posting gibt sich Strache gefasst und optimistisch. Erstaunlich ist, dass er sich bei dem Gericht, das ihn verurteilt hat, bedankt: „Der Prozess wurde von allen Verfahrensparteien ruhig, sachlich und objektiv geführt und ich hatte die Möglichkeit umfassend zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen, wofür ich dankbar bin…“

Strache scheint seit der verhängnisvollen Nacht in Ibiza auch seine Meinung über Journalisten geändert zu haben, auch ihnen dankt er  für die „objektive und faire Berichterstattung. Das hätte ich mir – nicht zuletzt auf Grund meiner Aussagen auf Ibiza – nicht erwartet. Danke dafür!“  Wie es mit seiner beruflichen und justiziellen Zukunft weitergeht, steht noch in den Sternen – „Ich konzentriere mich jetzt auf die Berufung an das Oberlandesgericht und werde die Zeit auch dazu nutzen, mir Gedanken über meine persönliche Zukunft zu machen.“, endet sein Posting.