Strache nach Urteil: „Ein neuer Tag in schwierigen Zeiten …“
Wie bereits bei der Urteilsverkündung am Freitag am Landesgericht Wien gibt sich HC Strache auch auf Twitter gefasst: In sechs aufeinanderfolgenden Tweets kommentierte er den Prozess und überraschte mit Lob für die Journalisten, die über seinen Prozess berichteten.
Im ersten Prozess nach der Ibiza-Affäre wurde am Freitagnachmittag ein Hammer-Urteil gesprochen: Der ehemalige Vizekanzler und Ex-FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache wurde wegen Bestechlichkeit zu 15 Monaten bedingter Haft verurteilt. Viele Prozessbeobachter waren überrascht von der Härte dieses Urteils, die Beweislast galt im Vorhinein als eher „dürftig.“
Urteil könnte bei kommenden Prozessen zu Verhängnis werden
Zum Verhängnis werden könnte HC Strache das Urteil bei weiteren Prozessen, wie beispielsweise der Spesen-Affäre – denn die Strafe ist azu drei Jahren auf Bewährung ausgesetzt. Wird er in einem der kommenden Prozessen schuldig gesprochen, könnte es sein, dass er ins Gefängnis muss. Strache kündigte nach dem Prozess noch vor Ort an, „in volle Berufung zu gehen.“
Bedankt sich bei Gericht
Einen Tag nach dem Urteil gab er nun auch auf Twitter ein Statement zum Prozess ab. Dieses beginnt mit den Worten „Ein neuer Tag… In schwierigen Zeiten, hilft es manchmal sich die positiven Seiten vor Augen zu führen.“ In seinem Posting gibt sich Strache gefasst und optimistisch. Erstaunlich ist, dass er sich bei dem Gericht, das ihn verurteilt hat, bedankt: „Der Prozess wurde von allen Verfahrensparteien ruhig, sachlich und objektiv geführt und ich hatte die Möglichkeit umfassend zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen, wofür ich dankbar bin…“
1) Ein neuer Tag… In schwierigen Zeiten, hilft es manchmal sich die positiven Seiten vor Augen zu führen. Von fünf Anklagepunkten, sind nach der ersten Halbzeit zwei übrig geblieben. Es gab zu drei Anklagepunkten einen Freispruch. Ich blicke optimistisch in die zweite Halbzeit…
— HC Strache (@HCStrache1) August 28, 2021
2) … Der Prozess wurde von allen Verfahrensparteien ruhig, sachlich und objektiv geführt und ich hatte die Möglichkeit umfassend zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen, wofür ich dankbar bin…
— HC Strache (@HCStrache1) August 28, 2021
3) …Mir war es besonders wichtig, dass ich vom Vorwurf, ich hätte mich nur auf Grund persönlicher Bereicherung für jemanden eingesetzt, freigesprochen wurde. Diese Tatsache wurde in der Urteilsbegründung auch besonders hervorgehoben.
— HC Strache (@HCStrache1) August 28, 2021
Was derzeit noch offen ist, ist die Frage…
4) …inwieweit eine Parteispende im Rahmen der Opposition eine Bestechung sein kann. Diese Frage wird letztendlich das Oberlandesgericht zu klären haben. Alle den Prozess beobachtenden JournalistInnen möchte ich für die faire und objektive Berichterstattung im Rahmen…
— HC Strache (@HCStrache1) August 28, 2021
Strache scheint seit der verhängnisvollen Nacht in Ibiza auch seine Meinung über Journalisten geändert zu haben, auch ihnen dankt er für die „objektive und faire Berichterstattung. Das hätte ich mir – nicht zuletzt auf Grund meiner Aussagen auf Ibiza – nicht erwartet. Danke dafür!“ Wie es mit seiner beruflichen und justiziellen Zukunft weitergeht, steht noch in den Sternen – „Ich konzentriere mich jetzt auf die Berufung an das Oberlandesgericht und werde die Zeit auch dazu nutzen, mir Gedanken über meine persönliche Zukunft zu machen.“, endet sein Posting.
5) …der Hauptverhandlung danken. Ich sage ganz ehrlich: Das hätte ich mir - nicht zuletzt auf Grund meiner Aussagen auf Ibiza - nicht erwartet. Danke dafür! Ich möchte mich auch bei all jenen bedanken, die in diesen schwierigen Zeiten bedingungslos zu mir stehen…
— HC Strache (@HCStrache1) August 28, 2021
…Ich konzentriere mich jetzt auf die Berufung an das Oberlandesgericht und werde die Zeit auch dazu nutzen, mir Gedanken über meine persönliche Zukunft zu machen.
— HC Strache (@HCStrache1) August 28, 2021
Euer
HC Strache
Kommentare
euíne linke grüne zadic die das justizministerium als hobby ausübt muß sofort beendet werden. das chaos ist ja bekannt seit sie justizministerin ist. diese dame ist total überfordert. in zukunft nur noch unabhängige justizminister. war in der vergangenheit sehr erfolgreich. diese hobby ministerin sollte sich um ihr baby kümmern, dort wird sie gebraucht. österreich braucht diese linke dame als justizministerin sicher nicht.
Waren das noch Zeiten, als wir noch an die unabhängige Justiz glauben konnten.
Bei allen Respekt, aber dies ist ein politurteil.
Warum “überrascht” das Lob an Justiz und Medien?
Selbstverständlich buhlt er um Sympathien. Das ist auch nicht verwerflich! Nur sollte man das auch sagen und schreiben! Er ist ja nicht plötzlich vom Saulus zum Paulus geworden ….
Das Kriechen in Richtung links bringt nichts. Die Selbstgerechten sind empathielos, bösartig und rachsüchtig. Außerdem wird es als Schwäche ausgelegt. Hier war HC nicht gut beraten, wie so oft.
Oberflächlich schaut das vielleicht so aus. Tatsächlich sagt er aber, dass praktisch nichts mehr von den Vorwürfen übrig ist.
Die Berichterstattung in allen Medien – die ich jedenfalls gesehen habe – war tatsächlich erstaunlich neutral.
“und werde die Zeit auch dazu nutzen, mir Gedanken über meine persönliche Zukunft zu machen”…..
Ja das ist sehr vernünftig. Ich hoffe ja inständig, dass diese Gedanken nicht erneut um etwaige politische Engagements kreisen werden. Die Eruierung der Anzahl jener, welche sich ein Comeback von Strache in der Politik wünschen würden, bedürfte wohl den Einsatz eines Elektronen-Mikroskops…..
Ja, sein Ruf wurde nachhaltig zerstört. Die Paste ist aus der Tube raus, die kriegt man nicht mehr zurück. Strache ist ein bisserl ein Tollpatsch, vielleicht noch ein kleiner Hallodri, aber nicht der Verbrecher als der er gerne dargestellt wird. Ein Comeback in der Politik wird es nicht mehr geben.
Ich denke schon, dass er wieder in der Politik auftaucht, resp. in der Politik bleibt. Falls er letztlich verurteilt wird, halt nach ein paar Jahren. Politische Betätigung ist ihm dann ja nicht verboten, er kann lediglich so lange nicht gewählt werden.
In der Zeit kann er sich als Politjustiz-Opfer zeigen und würde erst recht gewählt werden. Ich glaube nicht, dass man den kleinkriegen kann, da er das bis jetzt auch ausgehalten hat.
@Alpenfex: Tollpatsch ist ein viel zu niedlicher Ausdruck. Strache wurde einst bewusst engagiert für die Bierzeltmentalitätler und um Wahlstimmen im niedrigeren sozialen Bereich zu fangen. Da sein IQ nicht der höchste ist und er leicht lenkbar war, war er der perfekte Kandidat dafür. Dann kam sein Alleingang, den er sich hätte ersparen sollen. Er ist mit und ohne Berater nicht die hellste Kerze auf der Torte. Anstatt mit Würde und in Stille abzutreten, ist ihm sein Stolz und die Geldgier wohl dazwischen gekommen. Solche Leute gehören nicht in den ersten Rang der Politik. Aber dort ist er ja bekanntlich ohnehin nicht alleine.