Selbst seine Follower auf Twitter und Facebook wundern sich schon über die Verhaltensweise des “Falter”-Chefredakteurs Florian Klenk: Nach einem Video-Beitrag voller Selbstmitleid folgten erneut schwere Vorwürfe gegen den unabhängigen Salzburger Plagiatsjäger und Aufdecker Dozent Dr. Stefan Weber. Der Gutachter ist jetzt stinksauer – auch deshalb, weil ihn Klenk in einem WhatsApp-Posting “Sie A…loch” nannte.

Er lasse sich das jetzt nicht mehr bieten, meinte Weber. In seinem neuesten Blog blattelt der Plagiatsjäger nun nochmals Klenk und mutmaßliche Falschaussagen des Wochenblatt-Miteigentümers auf  (siehe: plagiatsgutachten.com/blog/).

"Fahndung" mit Einbezug von Kindern

Doch noch mehr als dieser heftige Streit zwischen Klenk und dem Plagiatsjäger, der durchaus berechtigtes Interesse daran findet, wie Klenk zu einer Hausdurchsuchungs-Anordnung mit der Nr. 1683 gekommen ist, irritiert ein weiterer Schritt des “Falter”-Miteigentümers: Er “fahndet” nach einem Twitter-User namens “Der Käptn”, der ihn mit Mord bedroht haben soll. Dieser Twitter-User verwendet als Avatar die Simpsons-Figur “Mr. Burns”. Dazu schrieb Klenk auch in einem Posting: “Der Käptn hat einen 16-jährigen Sohn. So viel wissen wir schon.”

Das sorgte für nicht wenig Empörung im Web: “Sauerei, lasst die Kinder da raus”, schrieb etwa der User Art Jaykov. Und Evelyn Springer postete dazu: “Ganz schlimm.”

Heftig: Klenks Posting über den 16-jährigen Sohn eines Tatverdächtigen

Noch seltsamer war diese Aktion für all jene, die auch die Postings des “Falter”-Chefredakteurs am Dienstag gelesen haben: Da schrieb Klenk, dass er schon wisse “wer der Täter ist und wo er wohnt”, dass er sich auch als Privatkläger Akteneinsicht verschaffen werde. Und einen Tag später stellt der “Falter”-Miteigentümer dann mehrere Fotos ins Web, mit denen der Tatverdächtige gesucht werden soll, und schreibt über dessen Kind . . .

Der Ibiza-Aufdecker und Herausgeber der eu-infothek, Prof. Gert Schmidt, berwert dieses Verhalten des “Flater-Chefredakteurs so: ” Mit seinem Fehler, die Nummer des Hausdurchsuchungs-Aktes öffentlich auf Twitter zu posten, hat Klenk mögliche Informanten vielleicht in große Gefahr gebracht – ein Amtsmissbrauch ist keine Kleinigkeit, da steht die Existenz am Spiel. Und jeder weiß jetzt, wie Klenk mit vertraulichen Infos umgeht: Er schickt sie per WhatsApp herum, er postet sie auf Twitter. Sein ,Falter”-Modell, immer wieder brisante Insider-Informationen bringen zu können, ist damit massiv bedroht. Das weiß Klenk – und jetzt schlägt er um sich. Un d die angebliche Morddrohung war ein willkommener Anlass vom wahren Problem abzulenken.”

Schlägt wild um sich: "Falter"-Chefredakteur Florian Klenk

Das wahre Problem für die Demokratie

Und die Fokussierung auf dieses wahre Problem wird von der eu-infothek.com und dem eXXpress weiterhin konsequent betrieben: Der Verdacht hat sich mittlerweile erhärtet, dass im Umfeld der Staatsanwaltschaft Personen hochbrisante Akten an jene Medien verteilen, die dann als eine Art “Gegengeschäft” darüber “richtig”, “passend” für eine Seite berichten. Also etwa im Fall der Chat-Nachrichten die Empörung schüren – und nicht sachlich nüchtern und neutral analysieren.

Auffällig dazu: Als erste Medien hatten am 6. Oktober zwei linksorientierte österreichische Klein-Redaktionen, der “Falter” und der Mini-Blog des Kurz-Hassers Peter Pilz, die Chat-Protokolle aus dem vertraulichen Hausdurchsuchungs-Befehl der Korruptionsstaatsanwaltschaft.

Trotz Riesenwirbel um geleakte Akten abgetaucht: Alma Zadic (Grüne)