Wie in einer Analyse des Fachmagazins Nature berichtet wurde, konnte weltweit nachgewiesen werden, dass Männer 1,4 mal häufiger an Corona versterben als Frauen.
Aber: Die Nachwirkungen einer Covid-Infektion sind bei Frauen höher.
Eine französische Studie zeigt, dass die Personen, die an Covid erkrankt waren und acht Wochen nach der Infektion noch Symptome zeigten, zu 80 Prozent Frauen waren. Auffällig war dabei, dass die Frauen ein Durchschnittsalter von 40 Jahren hatten und keine Vorerkrankungen aufwiesen. Sie waren deutlich jünger und gesünder als die typischen Covid-Risikopatienten.

Trotzdem scheint das Immunsystem bei Frauen anders zu reagieren als bei Männern, sodass die Sterberate wesentlich geringer ist als bei Männern.

Frauen haben stärkere Immun-Reaktion auf Corona

Es gibt zahlreiche Theorien und Studien, wieso Männer öfter an dem Coronavirus versterben als Frauen – Forscher der Yale University stellten nun aber erstmals einen Zusammenhang zu der, für das Immunsystem so wichtigen, T-Zelle her.

1. Die T-Zelle schlägt bei Frauen stärker an

Bei den weiblichen Patienten konnte schon zu Anfang der Infektion eine starke T-Zellen-Reaktion festgestellt werden. T-Zellen sind für die Identifizierung erkrankter Zellen verantwortlich und töten diese ab. Männer hatten eine deutlich schwächere Reaktion als Frauen.

2. Frauen verfügen über zwei X-Chromosome

Die für das Immunsystem so wichtige T-Zelle liegt auf dem X-Chromosom – und das haben Frauen ja bekanntlich doppelt. Männer verfügen hingegen nur über ein X- und dafür noch ein Y-Chromosom.

3. Östrogen schützt zusätzlich

Das weibliche Sexualhormon verstärkt die antivitale Reaktion der Immunzelle, wohingegen das männliche Sexualhormon Testosteron eine Immunantwort sogar unterdrückt. Männer reagieren somit im Schnitt schlechter oder gar nicht auf den Kontakt mit dem Virus.

Zusammenhang zwischen Hirnvenenthrombosen und Corona-Impfung noch ungeklärt

Einen Zusammenhang mit den Hirnvenenthrombosen, die nach AstraZeneca-Impfungen verstärkt aufgetreten sind, und der heftigen Immunantwort der Frauen, wollen Forscher der Universität Greifswald gefunden haben, finale Studienergebnisse gibt es allerdings noch nicht. Auch kann noch nicht ausgeschlossen werden, dass bei den betroffenen Frauen Risikofaktoren für Thrombosen bestanden. Aufgrund der ungeklärten Umstände wird der AstraZeneca-Impfstoff nun mit einem Hinweis versehen, dass bei Frauen ab 55 Jahren in seltenen Fällen Hirnvenenthrombosen entstehen können.