Während ein falscher Busen für die einen als Schönheitsideal zählt, gilt er bei den anderen als verpönt. Dennoch werden Implantate aus Silikon bereits seit den 1960er-Jahren für kosmetische Eingriffe verwendet. Wie eine Studie der Ariel University in Tel Aviv jetzt zeigt, können die Implantate für den menschlichen Körper fatale Folgen haben. Bei zahlreichen Frauen sollen Autoimmunerkrankungen sowie und psychische Probleme aufgetreten sein.

"Historischer Fehler"

Die Forscher der Universität bezeichnen den Eingriff sogar als „historischer medizinischer Fehler“. Das Problem: Silikon ist kein natürliches Material, sondern ein “verzweigtes” Polymer. “Die medizinische Fachgesellschaft betrachtete Silikon fälschlicherweise als inertes Material in Bezug auf den menschlichen Körper und das Immunsystem“, schrieb das Team um die TAU-Immunologin Prof. Yehuda Shoenfeld und den Molekularbiologen Dr. Gilad Halpert in der englischsprachigen Zeitschrift der Israel Medical Association.

"Berichte zeigen schädliche Auswirkungen"

Im Laufe der Jahre haben sich weltweit “viele Berichte über die schädlichen Auswirkungen von Silikonimplantaten auf die menschliche Gesundheit angesammelt, und es wurde eine große Debatte über die Sicherheit dieser Implantate ausgelöst”, erklärte die Immunologin.

Für die Studie selbst befragte das Team viele Frauen, die unter anderem unter schwerer Müdigkeit, Depressionen, weit verbreiteten Schmerzen, Herzklopfen, Gedächtnisverlust sowie einer seltenen Art von Lymphom (Blutkrebs) litten. Dabei waren Frauen mit Implantaten deutlich öfter betroffen.

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Wissenschaftler wollen Alternativen finden

“Kliniker und Wissenschaftler sollten zusammenarbeiten, um Alternativen zu Silikonimplantaten zu finden und Behandlungen für die schweren Symptome zu finden, über die Frauen mit schwere bakterielle Infektionen (SBI) berichten”, meinte die Studienleiterin.