Der Trend der vergangenen Tage – der eXXpress berichtete – setzt sich fort: Die süditalienische Insel Lampedusa zwischen Sizilien und Tunesien ist weiterhin mit einer starken Migrationsbewegung konfrontiert. Innerhalb von 24 Stunden erreichten seit Samstag 46 Boote mit insgesamt 1000 Menschen an Bord die Insel. Noch nie hatten an einem Tag so viele Migrantenboote Lampedusa erreicht. Die Flüchtlinge, großteils aus Tunesien, wurden im “Hotspot” der Insel untergebracht, in dem es Platz für maximal 250 Menschen gibt.

"Ein afrikanischer Staat nach dem anderen steht vor dem Zusammenbruch"

Der Politologe Prof. Ralph Schöllhammer (Webster University) – er analysiert regelmäßig auf eXXpressTV die aktuelle politische Lage – warnt unter Hinweis auf Unruhen in Sri Lanka: “In Afrika steht ein Staat nach dem anderen vor dem Zusammenbruch. Die wirtschaftliche Krise und eine weitere massive Migrationswelle werden einen perfekten Sturm für Europa bilden.”

466 Menschen an Bord der "Ocean Viking"

Rund 340 Migranten trafen auf der Insel Pantelleria zwischen Sizilien und Tunesien ein. Zuvor hat die NGO SOS Mediterranee hatte weitere Bootsmigranten in Seenot aufgeschnappt. Die Crew der “Ocean Viking” habe damit 466 Menschen an Bord, teilte die Organisation per Twitter mit.

Im sizilianischen Hafen von Messina traf am Samstag das spanische Schiff “Open Arms Uno” mit 99 Menschen ein. Die meisten Migranten stammen aus Ägypten, Bangladesch, dem Sudan, Nigeria, Marokko, Pakistan, Syrien und dem Tschad, teilten die italienischen Behörden mit.

Die französische SOS Mediterranee springt oft ein.APA/AFP/Shahzad ABDUL

Meistens springen private NGOs ein

Unterwegs ist derzeit auch die “Geo Barents” von Ärzte ohne Grenzen, die nach drei verschiedenen Einsätzen 97 Menschen an Bord genommen hat, darunter 26 Minderjährige, wie die NGO per Twitter mitteilte. Im zentralen Mittelmeerraum ist auch die neu in See gestochene “Humanity 1” der deutschen Organisation SOS Humanity im Einsatz.

92 Migranten trafen am Samstag an Bord eines Segelbootes in der süditalienischen Region Apulien ein. Auch in der Region Kalabrien landeten seit Freitag über 200 Migranten. Die Menschen legen meist von den Küsten Nordafrikas ab, etwa aus dem Bürgerkriegsland Libyen oder aus Tunesien, um über das Mittelmeer in die EU zu gelangen. Oft werden sie bei den gefährlichen Überfahrten über das Mittelmeer von privaten Hilfsorganisationen aufgeschnappt.