Der Suchtmittelhandel verlagert sich immer öfter ins Darknet – sowohl Einzeltäter als auch Organisationen nutzen dieses zuletzt vermehrt für ihre kriminellen Machenschaften. Auch Österreich ist von dieser globalen Entwicklung betroffen: Suchtmittel werden online zu einem relativ niedrigen Preis gekauft und dann gewinnbringend im Straßenhandel weiterverkauft. Dies bedeutet, dass der Online-Handel eine zusätzliche Problematik zum bestehenden klassischen Straßenhandel für sich in Anspruch nimmt.

Drogen kommen per Post

Die österreichische Kriminalpolizei führt deshalb regelmäßige Schwerpunktkontrollen in Zusammenarbeit mit der Zollverwaltung durch. Seit dem August 2016 konnten 17.000 Postsendungen für österreichische Empfänger sichergestellt werden – dabei wurden zwei Tonnen Suchtmittel, neue psychoaktive Substanzen und andere psychotrope Stoffe beschlagnahmt.

Die Pakete wurden hauptsächlich an Empfänger Wiener adressiert. Gefolgt wird die Hauptstadt von den Bundesländern Steiermark, Tirol, Oberösterreich und Kärnten.

Innenminister Gerhard Karner

"Ermittler genießen höchstes Ansehen"

„Die österreichischen Ermittlerinnen und Ermittler genießen international höchstes Ansehen und leisten hervorragende Arbeit. Der Suchtmittelhandel kann nur durch intensive Kontrollen – sowohl auf der Straße, aber auch im Internet – nachhaltig bekämpft werden. Diesem Umstand werden wir auch bei der gegenwärtig laufenden Kriminaldienstreform Rechnung tragen“, so Innenminister Gerhard Karner. 

Zerschlagen der Vertriebswege als effektives Gegenmittel

Bereits Im Jahr 2018 wurde im Bundeskriminalamt ein spezialisiertes Referat zur Bekämpfung des Online-Suchtmittelhandels installiert. Neben dem Überführen von in Österreich ansässigen Drogenhändlern wurden auch die internationalen Entwicklungen analysiert. Dabei stellten die Ermittler fest, dass das Zerschlagen der Vertriebswege eines der effektivsten Mittel darstellt.